Geschäftsstelle

fepa sucht Mitarbeiterin für die Geschäftstelle

Geschäftstelle

Marcel Dreier – Geschäftsleiter

Seit 2015 wird die Geschäftsstelle von fepa vom Historiker und Ethnologen Marcel Dreier geführt.

Denise Staubli – angehende Co-Geschäftsleiterin

Denise ist seit April 2024 Teil von fepa. Sie ist zertifizierte Coachin mit reicher internationaler Erfahrung und Nachhaltigkeitswissen. Sie hat in verschiedenen Ländern zu Umweltthemen, sozialen und kulturellen Aspekten gearbeitet und bringt kreative Problemlösungsfähigkeiten, Unternehmertum und breite Projekterfahrung für ihre Arbeit bei fepa mit. Wenn sie nicht arbeitet, geniesst sie es, mit Freunden in Seen und Flüssen zu schwimmen, neue Menschen kennenzulernen und sich um ihre vielen Pflanzen zu kümmern.

  • Schöne Erinnerungen aus Sub-Sahara Afrika: Ich habe mich noch nie so sehr amüsiert wie beim Tanzen zu afrikanischen Rhythmen mit den wahrscheinlich talentiertesten Menschen der Welt
  • Bestes Konzert auf dem afrikanischen Kontinent: Musiker Oliver Mtukudzi aus Simbabwe live in Lusaka, Sambia 2014

Kontaktiere Denise via e-mail oder LinkedIn

Iria Mudimu – Content Creator

Anthropologin und Filmemacherin. Regelmässige längere Aufenthalte in Simbabwe. Bei fepa seit August 2020 mit diversen Aufgaben.

Katja Majirija – Desk Officer Agrarökologie/HLLM Partnerschaft PORET

Umweltingenieurin, BA an der ZHAW in Wädenswil. Einsätze in der internationalen Zusammenarbeit in Simbabwe (z.B. CAMPFIRE). Bei fepa seit August 2020.

Stephanie Roffler – Desk Officer Partnerschaft Südafrika

Stephanie Roffler lebt in Basel, ist Südafrikanerin mit Wurzeln in der Zentralkaroo und dem Ostkap und engagiert sich u.a. für Projekte
von CKFCA. Sie hat einen Master in Internationaler Entwicklung (Universität Olomouc), sowie LLB (UNISA) und B.Com (University of Cape Town).

Freiwillige bei der Geschäftsstelle

Wenn Du auch mitwirken willst: Infos hier. Wir freuen uns auf Dich!

Impressionen Jubiläumsfest

Impressionen fepa-Jubiläumsfest

60-jähriges Bestehen von Fepa: A Night to Remember!

Der 60. Jahrestag von Fepa war eine unvergessliche Feier mit vielen Höhepunkten, die uns alle in Erstaunen versetzten!

Die Jahreshauptversammlung: Geschäft und Inspiration

Unsere Jahreshauptversammlung bildete den Rahmen für eine Kombination aus Geschäft und Feier, bei der wir auf sechs unglaubliche Jahrzehnte des Erfolgs zurückblicken konnten.

Das Podium: Entfesselte Experten

Unsere Podiumsdiskussion mit Experten war ein Brainstorming-Kraftwerk, das innovative Ideen hervorgebracht und unsere Begeisterung für die Zukunft entfacht hat.

Der Apero: Kulinarische Köstlichkeiten

Der Apero verführte unsere Geschmacksnerven und bot einen Einblick in die reiche Geschichte von Fepa und unsere aufregende Zukunft.

Ndomzy: Aktivismus, Sprache und Tanz

Ndomzy, eine leidenschaftliche Aktivistin, betrat die Bühne. Ihre kraftvolle Rede bewegte uns, und ihre unglaublichen Tanzschritte begeisterten die Menge. Sie drückte die Kraft der Kommunikation durch Aktivismus und Tanz aus, hielt die Kultur lebendig und verband sich mit der Zukunft Afrikas.

Tanzchoreografie: Groove Central

Unsere choreografierten Tanzroutinen verwandelten die Tanzfläche in eine Dance-off-Extravaganz mit Musik für jeden Geschmack.

Die große Party mit DJ Qpaem

Aber die Party ging erst richtig los, als DJ Qpaem an den Decks auflegte! Die Beats brannten, und die Afrobeat-Musik versetzte uns alle in einen Rausch und wir bewegten uns zu den ansteckenden Rhythmen.

Kurz gesagt, der 60. Jahrestag von Fepa war eine Mischung aus Geschichte, Innovation, Unterhaltung und Freude. Auf weitere 60 Jahre voller Erfolg und unvergesslicher Momente, in denen wir die Kultur lebendig halten und mit Afrika in die Zukunft blicken! 🥂🎈🕺🎶 #Fepa60thAnniversary #PartyOfTheDecade #CulturalCelebration #movewithit

Jubiläum 2023

Festkalender mit allen Events für unser Jubiläum 2023!

Jubiläum 2023

2023 feiert fepa das 60-jährige Jubiläum. Um mit Ihnen allen zu feiern, haben wir einiges geplant!

Festkalender

09. September – 17 Uhr

flyer für das 50 jahre jubiläum vom afrika komitee basel mit fepa, veranstaltungen

fepa feiert mit dem Afrika-Komitee! Weitere Details zu diesem Event finden Sie hier.

19. September – 20 Uhr

Ndomzy black dancer flyer for an event at the Kirche Horgen

fepa-Gast Ndomzy gibt einen Workshop in Horgen. Weitere Details zu diesem Event finden Sie hier.

22. September – 15 Uhr

Ndomzy Black dancer on a flyer for an event in Zurich

Ndomzy gibt am Zürcher Festival «Zürich lernt» einen Workshop. Weitere Details zu diesem Event sowie Anmeldung finden Sie hier.

29. September – 17:30 Uhr

Der Abend beginnt mit der alljährlichen Mitgliederversammlung und geht mit den Jubiläumsevents weiter. Weitere Details zu diesem Event finden Sie hier.

AGM Flyer event for the Jubileewith black woman holding plants

Ndomzy

Ndomzy kommt zum Jubiläum in die Schweiz!

Ndomzy

Ndomupeishe «Ndomzy» Chipendo wurde im Februar als Preisträgerin der Kategorie «outstanding female dancer» der National Music Awards 2023 gekürt. Sie setzt Tanz auch bewusst als Mittel für den sozialen Dialog ein. Im September kommt die Tänzerin auf Einladung von fepa in die Schweiz. Es gibt Workshops und eine Zusammenarbeit mit Tanzkünstler:innen in der Schweiz. Am Freitag 29.9.2023 ist Ndomzy am Jubiläumsevent von fepa. Mehr zum Programm der Tänzerin auf der fepa Webseite.

Sie können Ndomzy auf ihrer Webseite, Instagram und TikTok finden.

You can find the English version of this text here.

Ndomzy kommt in die Schweiz

Bezüglich des 60-jährigen Jubiläums von fepa kommt Ndomzy in die Schweiz. Wann Sie sie sehen können und weitere Informationen finden Sie hier.

Ich komme aus einer sehr künstlerischen Familie. Meine Mutter ist Musiklehrerin und hat meine Fähigkeiten von klein auf gefördert. Manchmal durfte ich mitreisen, wenn sie im Rahmen kultureller Austauschprogramme, bei denen es um Musik und Tanz ging, unterwegs war. Bereits im Alter von 11 Jahren nahm ich an einem Schulungsprogramm für darstellende Künste für Kinder namens CHIPAWO teil. Ich lernte dort traditionelle Tänze, hauptsächlich aus dem südlichen Afrika.

2012 erhielt ich ein Stipendium am «Afrikera Arts Trust», einer Schule für darstellende Künste in Simbabwe und schloss 2015 mit einem Diplom ab. Diesem folgte ein professionelles Zertifikat der Music Crossroads Academy Zimbabwe. Seitdem arbeite ich als freischaffende Künstlerin, vor allem im Bereich Tanz. Ich spiele aber auch mehrere Instrumente und singe.

Tanz steht in Simbabwe weit unten auf der Förderliste der Künste. Dennoch ist er sehr präsent und eine der wichtigsten Komponenten in vielen Bereichen, wie Musikvideos, Theateraufführungen und Live-Shows. Aber im Tanzsektor wird zu wenig bezahlt und wir Tänzerinnen und Tänzer erhalten oft kaum Anerkennung. Dabei gehören wir zu jenen, die am härtesten arbeiten, um uns zu etablieren. Es braucht Erfahrung und ein grosses Netzwerk, damit ich als Tänzerin mehr Auftritte bekomme. Zusammen mit einer Gruppe Tänzerinnen haben wir Wege gefunden, um uns im Kunst- und Kulturbereich zu etablieren. Wir waren laut und präsent in der Kunstszene und haben uns so viele Preise und Anerkennungen erarbeitet. Es geht aber nicht nur ums Einkommen als Künstlerin. Wir versuchen auch die Denkweise in Bezug auf den Tanz in Simbabwe zu verändern. Heutzutage wird viel getanzt, und das hat die Anerkennung der Tänzer im Land erhöht, nicht nur in Harare, sondern landesweit.

Ich arbeite gerne mit Frauen zusammen, aber in Simbabwe ist der Tanz vor allem bei Männern verbreitet. In einem von Männern dominierten Raum zu sein, kann sehr einschüchternd wirken, aber ich habe gelernt, dies zu akzeptieren und zu versuchen, meine weibliche Energie in solchen Räumen zu umarmen. Das ist nicht ganz einfach, aber mit Erfahrung wird es möglich.

fepa 2013 bis 2023

Gespräch über Simbabwe, Südafrika und fepa seit 2013: Die Regierung ist wie das Wetter

Barbara Müller, ehemalige Geschäftsführerin von fepa, an einem Event, sie lächelt in die Kamera

In diesem Gespräch mit fepa Vorstandsmitglied Barbara Müller geht es um den Kontext der Arbeit von fepa in Simbabwe und Südafrika, die Rolle von fepa bei der Unterstützung der Zivilgesellschaft und die Verantwortung der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis:

Simbabwe: Die Macht Mugabes und seiner Nachfolger

Marcel Dreier: Vor zehn Jahren fanden in Simbabwe Wahlen statt, welche Präsident Mugabes Partei ZANU-PF erneut zur alleinigen Macht verhalfen…

Barbara Müller: Es war ein Schock! Nach den von Gewalt geprägten Wahlen von 2008 sah sich Simbabwe durch Druck von aussen gezwungen, die Opposition in die Regierung einzubinden. So entstand das Government of National Unity, welches trotz Schwächen einen Turnaround in der Wirtschaft brachte und viel Hoffnung weckte. Das Resultat der Wahlen von 2013 vernichtete aber diese ganze Entwicklung!Mit diesem Resultat hatte niemand gerechnet. Zum Teil hatte es Einschüchterungen gegeben. Zum anderen hatte sich die Oppositionspartei zu sehr aufs Regieren konzentriert. Die ZANU-PF war schlau, sie liess die anderen regieren und machte selbst Wahlkampf.

 Nach vier Jahren war dennoch Schluss mit dem alten Präsidenten.

Die Absetzung Mugabes kam nicht aus dem Nichts. Allerdings war sie auch nicht das Resultat der Arbeit der der Oppositionspartei, denn diese war durcheinander seit der Niederlage. Viel Widerstand kam aus der Bevölkerung. Da war der Pastor und Demokratieaktivist Ewan Mawarire, der sich mit einer Landesflagge um die Schultern in einer Video-Botschaft eine bessere Zukunft wünschte. Seine Rede traf einen Nerv. Es gab zudem Machtkämpfe in der ZANU-PF. Dann mischte sich die Armee ein. Und schliesslich zwang ein Militärputsch Mugabe zum Rücktritt.

Als dies geschah, ging so gut wie ganz Simbabwe auf die Strasse, um zu feiern…

Das zeigte, wie sehr die Menschen diesen Wechsel wollten – und dass sie ihn als Resultat ihres Kampfes verstanden. Leider kam der Nachfolger Emmerson Mnangagwa aus demselben Stall wie Mugabe.

War es falsch zu hoffen, dass sich etwas ändern würde?

Nein. Aber in Zimbabwe setzten sich jene Kräfte durch, denen es um Machterhalt ging.

Was geschah nach dem Rücktritt Mugabes?

2018 gab es erneut Wahlen. Hinterher kam es zu Protesten – und die Regierung reagierte äusserst brutal. Zum ersten Mal wurde die Armee gegen Demonstrierende eingesetzt. Nun haben die Leute grosse Angst sich zu exponieren. Niemand möchte erzählen, wie schwierig sich das Leben in Simbabwe gestaltet: die riesige Inflation, die Verhältnisse in den Spitälern… Es gibt auch zwei neue Gesetze, die es strafbar machen, die Würde des Landes zu untergraben. Ganz besonders im Kontakt mit dem Ausland.

Und aus wirtschaftlicher Sicht?

Mnangagwa begann mit einem Programm, das «open for business» heisst. Tatsächlich bedeutet dies, dass Simbabwe, heute ein Ort ist, wo konsequent und völlig rücksichtslos Rohstoffe abgebaut werden. Konzerne aus aller Welt sind da involviert, niemand bremst.

Angesichts dieser vielfältigen Schwierigkeiten – wie behält man in Simbabwe seinen Lebensmut?

Mein Eindruck: Die Leute nehmen die Regierung hin wie das Wetter und tun, was möglich ist für ihren Lebensunterhalt. Sie sind nicht blockiert – und das ist schon bemerkenswert!

Hat sich eigentlich fepas Arbeit im Kontext Zimbabwes verändert?

Ich war immer der Meinung, dass die Motivation aus dem Süden kommen muss. Wir haben auch die Partnerschaft nicht als altmodische oder dubiose Begrifflichkeit verstanden, sondern immer wieder neue Leute involviert, um der Partnerschaft neuen Inhalt zu geben. Und wir sind der Arbeit mit der Jugend treu geblieben, auch wenn sich der Fokus mehr auf junge Frauen verschob.

Wenn wir über die Rolle der Zivilgesellschaft reden, braucht diese auch irgendwie ein wenig Breite, Erfahrungshintergründe, in denen sie sich nicht als Opposition, sondern als Bürger:innen erfahren. Als Bürger:innen, die überhaupt die Möglichkeit haben, ihre eigenen Gestaltungsfähigkeit zu erleben. Die Möglichkeit, sich als Menschen mit Rechten erleben zu können.

Das finde ich bei Simbabwe auch das Bemerkenswerte. Besonders seit 2017 habe ich den Eindruck, dass Leute ihren Handlungsspielraum nutzen und die Regierungsverhältnisse auch miteinbeziehen. Ich höre von niemandem mehr Klagen, es ist ein Anpassen, ein Handeln und ein Überleben. Sie sind nicht blockiert und das alleine ist schon bemerkenswert. Du hörst die Überlegungen, die die Leute machen wie: Wenn wir jetzt für die Opposition stimmen und die gewinnen würde, wäre das gut? Nicht die Qualität der Opposition, sondern die Reaktion, die das bedeuten würde, ist auf eine Art auch Verantwortung für das eigene Land. Denn das Schlimmste wäre ein Bürgerkrieg.

Es ist ja leicht zu unterschätzen, wie stark die Menschen von der Erfahrung von Gewalt, gerade von kolonialer Gewalt, geprägt sind. Viele dieser Systeme und ihre Unterdrückungsmechanismen, die wir jetzt kritisieren, haben ihre Wurzeln in Erfahrungen und Institutionen der Kolonialzeit. Ein Rückblick auf die letzten zehn Jahre reicht hier nicht aus, um Simbabwes von Gewalt geprägter Geschichte zu verstehen.

Gefährdete Demokratie in Südafrika

Aber wenden wir uns Südafrika zu. Das Land ist so anders als Simbabwe, so wie ich das sehe. Es war 2013 auch immer noch ein wenig demokratischer Musterfall. Seither hatten wir das Marikana Massaker und die Zuma Regierung. Ist Südafrika auf dem Weg, ein ‚normaler’ afrikanischer Staat zu werden? Ein Land, in dem der Staat sehr schwach ist und eigentlich die Demokratie aushöhlt?

Ich würde den Begriff normaler afrikanischer Staat nicht verwenden. Aber im Moment ist Südafrika wirklich an einem Wendepunkt, an dem sich entscheiden wird, ob es gelingt, seine demokratischen Werte noch irgendwie zu retten oder ob es absackt. Und dann von irgendwelchen Kartellen (Drogen- oder anderen) und Kriminellen beherrscht wird. Es gibt jetzt schon vieles, neben den offiziellen Strukturen, was untendurch geht. In Südafrika steht in jeder Hinsicht mehr auf dem Spiel, auch für die Weltmächte mit ihren wirtschaftlichen Interessen. Um Südafrika bin ich echt in Sorge.

Beim Kampf in Marikana ging es auch noch um die Arbeiterrechte, um soziale Rechte, aber die wurden brutal niedergeschlagen. Damals verteidigte man noch soziale Rechte, jetzt muss man sogar das demokratische Projekt verteidigen.

Das Schlimme sehe ich auf der Ebene der Gesellschaft, auf der diese Polarisierung stattfindet. Die Gewaltausbrüche und Kriminalität sind schlimm. Das gefährdet auch den demokratischen Staat. Als die Richter Zuma ins Gefängnis schicken wollten, kam es zu Gewaltausbrüchen. LKWs wurden angezündet, Strassen blockiert. Der ANC hat solche Kräfte im inneren Zirkel und kann nicht damit umgehen. Auf der anderen Seite gibt es in Südafrika eine laute und aktive Zivilgesellschaft, es gibt die Pressefreiheit, Aber es gibt auch den Versuch, die Justiz zu kapern, auch bei der Polizei läuft vieles schief. Wir sehen noch Widerstand… aber es sieht nicht gut aus.

Für fepa gab es in Simbabwe eine Transition, dass fepa zuerst die Befreiungsorganisationen unterstützt hat und erst allmählich zu einem Partner einer Zivilgesellschaft wurde, die fast schon einen oppositionellen Charakter zur Staatspartei der Unabhängigkeitsära einnimmt. Sehen wir diese Bewegung jetzt auch für Südafrika, als eine Verschiebung, in der sich die Zivilgesellschaft neu aufstellt? Dass wir feststellen, der ANC ist kein Partner und die Institutionen, die aus den Freiheitsbewegungen entstanden waren, verteidigen dieses Projekt der Befreiung der Bürger:innen, der demokratischen Entwicklung nicht in dem Ausmass, das man erwarten würde.

Ich glaube, das ist bei Südafrika gar nicht so eng gewesen. Da war fepa von Anfang an gar nicht so nah im Kontakt mit dem ANC.

fepa ist also in Südafrika von Anfang an primär basisnäher gewesen oder zumindest für eine längere Zeit.

Unterstützung für Zivilgesellschaft

Du bist ja immer noch engagiert in der KEESA. Bei fepa haben die Partner mehr eine livelihood-Perspektive, z.B. die Farmarbeiterinnen. Die lange Geschichte der Apartheid spielt bei uns mit, wenn es um Entwicklungsmöglichkeiten geht. Bei der KEESA geht es eigentlich um andere Themen wie Rohstoffe oder nicht?

Ja, bei der KEESA geht es mehr um Menschenrechtsverteidiger:innen. Wir wehren uns gegen die Kriminalisierung von Leuten, die sich für Rechte einsetzen.

Also Solidarität mit den Leuten, die jetzt so sehr unter Druck gekommen sind in Südafrika.

Ja, die auch ermordet werden, wenn sie sich z. B. gegen Vertreibungen zur Wehr setzen. Das gibt der KEESA dann eine andere Perspektive auf das Land. Wenn du dich nicht an den Staat wenden kannst, wenn Unrecht geschieht, wenn Leib und Leben gefährdet sind. Es braucht also Allianzen, die wir von der KEESA aus unterstützen.

In Simbabwe kann man das eigentlich auch nicht. Es zeigt, wie die Leute gelernt haben, mit den schwierigen Bedingungen umzugehen und zu lernen, welche Handlungsmöglichkeiten sie haben.

In Südafrika hat die Erwartung bestanden, dass der Staat soziale Rechte und Kämpfe schützt.

Und darin liegt die Enttäuschung. Dass man eigentlich merkt, radikale Politik in Südafrika wird heruntergeknüppelt. Wir werden sehen müssen, wie es weitergeht.

Fokusverschiebung beim fepa?

Bei fepa standen 2013 die jungen Leute stark im Fokus. Geriet dies vielleicht ein wenig aus dem Blick, weil die Partner:innen älter geworden sind?

Wir fokussieren heute mehr auf junge Frauen. Das ist ja immer noch Jugend, von daher ist es nicht grundlegend anders. Die Förderung von jungen Frauen, damit sie sicheinbringen können, war von Anfang an wichtig. Jetzt gehen wir bedeutender auf frauenspezifische Probleme wie Frühheiraten und geschlechtsbasierte Gewalt ein. Dieses Thema hat ja fepa nicht unbedingt gesucht, sondern wurde an uns herangetragen. Denn das sind die Themen, die junge Frauen beschäftigen.

Wir glauben, dass die jungen Leute eine besondere Rolle übernehmen. Wieso eigentlich dieser Fokus?

Die Jugend ist einerseits die grosse Mehrheit der Bevölkerung und andererseits genau der Teil der Bevölkerung, der in der Politik nicht vorkommt und gestärkt werden muss. Und sie warten ja auf diese Gelegenheit. Sie sind aktiv.

Es ist also der Ausschluss, der das Problem der jungen Menschen ist.

In Simbabwe gibt es einen 80-jährigen Präsidenten, der den Kontakt zu den jungen Menschen verliert, ihre schwierige Lebenssituation in den Augen vieler junger Menschen nicht nachvollziehen kann. Gleichzeitig sagt man diesen, sie hätten noch Milchschaum um den Mund, und bringt sie zum Schweigen, wenn sie politisch aktiv sind und eine eigenen Meinung vertreten. Das ist unglaublich diskriminierend.

Man hört die Klagen der Jungen, sie bekämen keinen Raum für ihre Entwicklung. Sie sehen die Herausforderugnen anders: Es gibt gleichzeitig so viele Veränderungen, die Welt ist digitalisiert worden, Kommunikation hat sich neu formiert und stark verändert.

Sie spüren ja auch, wie veraltet diese Führungen sind. Oftmals sind sie besser ausgebildet, müssen sich aber irgendwelchen Vätern oder Grossvätern unterordnen nur aufgrund ihres Alters. Was vielleicht auch noch eine Rolle spielt, ist dass es viele Absolvent:innen gibt, die auf der Strasse stehen und keine Arbeit haben. Das ist natürlich ein grosses Potenzial für Unzufriedenheit.

Auf dem Land beobachten wir, dass die Jungen wieder einen Weg finden. Wir sehen das bei PORET, in der Agrarökologie, dass da junge Menschen eine Zukunft sehen. Aber der Zugang zum Land ist immer noch ungelöst. Das wäre eine unglaubliche Ressource, wenn junge Leute auf das Land zugreifen könnten.

Partnerschaft in den letzten zehn Jahren

Die letzten 10 Jahre sind ein Erfolg und das fepa Modell von Partnerschaft funktioniert eigentlich gut. Einerseits haben wir Rückmeldung darüber erhalten, wie sich das Leben vor Ort bei unseren Partner:innen verändert. Auf der anderen Seite steht unser Leben hier, wo sich die Strukturen nicht bewegen. Sehe ich das zu pessimistisch, wenn ich sage, dass wir den grossen Kontext der Entwicklung nicht beeinflussen können?

Die Diskussion, die fepa geführt hat, zeigt uns, dass Partnerschaft kein altmodischer Begriff ist. Es war ein dubioser Begriff aus den 60er Jahren, aber ich glaube, es ist uns gelungen, den neu zu füllen. Für uns ist er eine Leitlinie, deswegen war es ganz wichtig, ihn immer wieder neu zu definieren.

Aber was du angesprochen hast, bezüglich der Strukturen: Es war schon immer so, dass Menschen, die für Emanzipation und Befreiung eintreten, nie in der Mehrheit waren. Heute sind die Begriffe, welche die entwicklungspolitische Bewegung damals prägte, zu den „best practices“ in der internationalen Zusammenarbeit geworden. Ich weiss nicht, ob es heute besser oder schlechter ist. Der Wunsch und die Hoffnung nach grundsätzlichem Wandel aus den 70ern ist vielleicht einer realistischeren Einschätzung gewichen. Wir wissen halt nicht genau, was daraus wird. Jede neue Generation knüpft sich ihre eigenen Kontakte und macht ihre eigenen Erfahrungen und ist nicht unbedingt daran interessiert, was die vorher gemacht haben.

Barbara Müller, Vorstandsmitglied von fepa, eine ältere weisse Frau, lacht.
Barbara Müller, ehemalige Geschäftsführerin von fepa

Vielleicht ist ja der Ansatz, dass Wandel von hier aus kommen muss, auch nicht das Modell, das zu Erfolg führen muss.

Ich war immer der Meinung, dass die Motivation und die Impulse aus dem Süden kommen müssen. Dort handeln die Menschen nicht einfach aus einer Idee der Gerechtigkeit heraus, sondern aus Notwendigkeit. Die ganze Konzernverantwortungsinitiative war etwas Tolles, hat aber auch die Grenzen gezeigt. Selbst wenn sie durchgekommen wäre, hätte es wohl im bürgerlichen Parlament Verwässerungen gegeben. Die Tatsache, dass wir auf Kosten des Südens leben, ist halt eine unangenehme Wahrheit.

Es ist einleuchtend, dass man Leute im Süden stärkt, die für Gerechtigkeit arbeiten. Sie sind auch die richtigen Träger:innen, die bestimmen, was Gerechtigkeit heisst und wir können nicht das Monopol darauf haben. Vielleicht ist die Lösung ja afrikanisch, panafrikanisch.

In meiner Wahrnehmung ist schwierig zu wissen, ob man etwas selber besser versteht oder ob sich tatsächlich etwas verändert hat. Ich meine zu sehen, dass nach haben Menschen aus Afrika heute einen anderen Auftritt haben, ein anderes Bewusstsein über ihre Bedeutung. Sie verstehen sich selbst überhaupt nicht mehr als die «Armen». Sie bewegen sich anders in der Welt.

Verantwortungsvolle Kommunikation / responsible communication on international cooperation

Verantwortungsvolle Kommunikation / responsible communication on international cooperation

fepa geht voran

Unter dem Dach von Alliance Sud entstand 2020 ein Manifest Schweizer Hilfswerke für eine «verantwortungsvolle Kommunikation der internationalen Zusammenarbeit». Auch fepa beschäftigt sich mit der Frage wie wir unserer Verantwortung in der Kommunikation nachkommen, wie sie das Manifest formuliert: «Verantwortung für die Menschen, die dank der Zusammenarbeit ihre Lebensgrundlagen verbessern, und für jene, die sich solidarisch zeigen.» Unsere Kommunikation soll zu einem besseren Verständnis, mehr Solidarität sowie zur «Dekolonisierung der Hilfe» beitragen.

Am 9. September diskutierten rund 40 Afrika-ExpertInnen im Rahmen des ersten «Critical Reflection Day» am Zentrum für Afrikastudien Basel Ausschnitte aus den Mitteilungsblättern von fepa.

Die Diskussion zeigte, dass die Kommunikation über die Zusammenarbeit komplex ist und Missverständnisse produzieren kann. Sie schärfte unser Verständnis für koloniale Repräsentationstraditionen und dass die Kommunikation über «Hilfe» letztlich davon abhängt, wie diese Hilfsstrukturen ausgeprägt sind: Jede Ungleichheit in der Partnerbeziehung führt auch zu Problemen in der Kommunikation. Wir können und dürfen diese Ungleichheiten nicht übertünchen. «Verantwortungsvolle Kommunikation» bedarf darum auch «verantwortungsvoller Partnerschaft» auf Augenhöhe. Unsere Reflektion des Feedbacks finden Sie weiter unten.

Darum arbeitet die Geschäftsstelle gegenwärtig an folgenden Aufgaben:

  • Als engagierte, flexible und mutige Organisation gehen wir experimentell voran und testen neue, dekolonisierte Formen der Kommunikation. So tragen wir selber zum Lernprozess rund um das Manifest bei. Wir setzen uns zum Ziel, die Anforderungen des «Manifests» zu übertreffen.
  • Wir setzen für unsere Kommunikation auf die kritischen Auseinandersetzung und Mitbestimmung durch unsere Partner und finanzieren entsprechende Aktivitäten auf Seiten der Partner.
  • Wir bauen die Plattformen aus, in denen unsere Partner und generell Menschen aus dem globalen Süden direkt sprechen und schreiben.
  • Wir erarbeiten eine integrierte Strategie zur partnerschaftlichen Projektarbeit, welche die Kommunikation einschliesst.
  • Wir ermöglichen Partnern, sich in der Debatte um die Dekolonisierung der Hilfe einzubringen.
  • Wir sensibilisieren unsere LeserInnen, Mitglieder, FördererInnen und SpenderInnen, sich mit ihren Vorstellungen, Positionierungen  auseinanderzusetzen und Stimmen aus dem Süden noch vermehrt zuzuhören.
  • Wir präzisieren unsere Rollen. Wenn fepa sich als «ExpertInnen» darstellt: wofür? Und was folgt daraus für die PartnerInnen und die Begünstigten?

Möchten Sie sich auch in diese Diskussion einbringen? Dann melden Sie sich bei fepa Geschäftsleiter Marcel Dreier (marcel.dreier@fepafrika.ch).

Workshop Critical reflection day… Ergebnisse aus Sicht von fepa

We submitted a number of fepa journal articles to a review by academic audience with the questions how we portray partners and relationships – in light of the importance to communicate responsibly and not least, to contribute to the decolonization of ‘aid’. You can read more about that background in the transcript. below.

7 groups discussed 4 text samples, representing different formats (Textsorten). The feedback was very critical and highlighting a range of issues where changes in approach are advisable. Sometimes the critique in the workshop suffered from a lack of contextual knowledge: the choice of single texts did not allow to see how they played together with other parts of the communication. But I, as the director of fepa, am convinced: the verdict must be taken seriously and changes applied.

The fepa-Mitteilungsblatt has a history rooted in how this genre of publications grew – and it will profit from a reform in some of its parts. Many of the shortcomings are not a problem of fepa, rather of the genre. It was fascinating to see how much is wrong with international cooperation communication, when you look at it from an abstract and academic viewpoint.

Here are some conclusions for fepa:

  • First voice given to partners as authors: interviews were criticized for remaining in the donor/recipient set up; choice of extracts from statements were criticized for inability to overcome colonial representations – this will need resources at our partner’s end. And we must accept that some things are out of control, when people represent themselves.
  • Editing must become a partnered approach – this will need resources at our parnter’s end.
  • More of a journalist approach needed? – The genre is more PR with documentation and some first voice. Could a stronger outsider journalism approach, change representation and allow for more critical assessments?
  • Multimedia approach to be adopted, so that background information, context, or even the way people talk and act can be transported – or discussion made visible.
  • Representation of ‘recipients’ as ‘poor’ remains a big challenge. How to make them active? More and longer portraits? Life-stories? But should everyone be made a public story?
  • Some statements by fepa director in editorials show ‘speaking for’ rather than just giving space to speak in own, direct voice.
  • We are portraying fepa, especially in the communication leaning towards fundraising, as ‘we are the experts’ – but it creates power imbalances and makes people look passive. Is this a challenge when working with grassroots people: that they are ‘experts’ for what – how do we really portray them as subjects in a solidarity relation?
  • In general it is very difficult to bring us, as ‘donors’ in the global North into the equation – unless we are brutally honest and transparent. Maybe we should not pretend that we are equal. Some participants suggested that we be more explicit about ‘collaboration’ between people with different roles and powers, and expertise, rather than aspiring to a partnership of equals.
  • How can our partners speak truth to our power? There was a deep uneasiness within the academics about this. This is complicated by the reality that almost any ‘development-project’ set-up has a tendency to disempower partners in the south in a substantial way, unless they have unlimited and direct access to the funding partners in the north. Must we be prepared to adopt a position of ‘fund generously’ as a solution.
  • Should we drop the editorial – together with the fundraising letter it is simply too much talking about our being good? Even though responses by readers show that the editorial is important to them. This shows the challenge how do we build trust in fepa – trust that we need for fundraising efficiently? How can we communicate so that this trust is easily extended to our partners? Should we hand over the editorial to a partner in the south?
  • Apply a more robust approach at translation, circulation, copy rights etc.

Workshop Introduction by Marcel Dreier, Transcript

If today we as fepa challenge ourselves, each day, to think about how we can decolonize, this is part of our very own history and reason for existence. But it is also because we understand that the international cooperation, including our own, is rooted in colonial histories and discourses.

Our constitution says that we are actively playing a part in informing our members and audience about the politics of development and the situation and context in which our partners are active. Even though we are small as an organisation, we are still talking to some two thousand people or more in Switzerland who believe that we are a credible source of information and a good example of international cooperation practice. Many see us as ‘experts’. With this influence comes responsibility.

As experts we know that we must decolonize international relations and cooperation. And this debate is gaining some traction recently. One example is the Kampala Initiative.

)) That initiative aims to decolonize health cooperation, decolonize the critique of aid, and to decolonize the promotion of solidarity. It goes beyond the health sector, and asks: ‘How do we achieve real cooperation and solidarity within and beyond aid?’. Another example is  the report on a global consultation held in 2020 with 158 activisits from around the global. This report is published by peace direct under the title “Time to Decolonise Aid”. It states that ‘some of the language used in the aid system reinforces discriminatory and racist perceptions of non-White populations’ and it challenges to acknowledge structural racism and the hegemony of Western values in international cooperation, and recommends to do something against it. One of the recommendations is to mind our language.

For such initiatives ‘decolonization’ is not ‘disengagement’. I also believe that the relations that we have with people in the global south are essential to build our humanity, our one world. So this session is not meant to be a fundamental critique of the idea of global cooperation – but wants to look at how we communicate about our relations, how we portray our partners in these relations and whether we mind our language in view of colonial histories and discourses.

A group of larger Swiss INGOs in 2020 presented a ‘manifesto for responsible communication on international communication.’ This manifesto steers clear of the word ‘decolonize’. fepa takes the manifesto as our starting point, and minimum requirement, for our communication. Actually, I feel, also because we are not really par of ‘the industry’, but driven by grassroots here, that we should aim to try to be voice in this debate, a debate about decolonizing and working towards, unlocking international communication from colonialism. So we felt that we should submit our own communication to your critique here, even though the communication of others have a much greater influence. I am grateful that you are willing to spend some time and appreciative of your feedback.

Are you willing to participate in our debates? Please get in touch with Marcel Dreier (marcel.dreier@fepafrika.ch).

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