Covid-19

Covid-19 in Südafrika und Simbabwe

Aktuelle Situation

Wieviel Ungleichheit in dieser einen Welt ist, erfahren wir in diesen Tagen. Risiken, Gesundheitsversorgung, Lebensumstände und ökonomische Auswirkungen sind ungleich verteilt. Und es ist wahrscheinlich, dass COVID-19 die Ungleichheit vergrössert und viele Menschen in Armut stürzt.

Die Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe lässt sich im Einzelfall nicht steuern. Systematische Benachteiligungen hingegen haben eine Geschichte und können verändert werden. COVID-19 hat ein anderes Gesicht, je nachdem, ob wir in einem gut ausgestatteten Gesundheitssystem oder einem kapitalstarken sozialen Sicherungsnetze aufgehoben sind, oder nicht.

Wir wagen weiterhin zu hoffen, dass die gesundheitlichen Auswirkungen auf die Mehrheit der Menschen auf dem afrikanischen Kontinent kleiner sein werden als hier in Europa. In Südafrika liegt aktuell die Ansteckungsgeschwindigkeit (die Reproduktionszahl R) tiefer. Auch wenn das Gesundheitswesen in den Ländern Afrikas unter der Last von COVID-19 nicht zusammenbricht oder die Lockdown-Massnahmen sanfter sein könnten: der wirtschaftliche Schaden wird immens sein, denn die afrikanischen Wirtschaften sind stark an globale Kreisläufe angeschlossen und ihre auf Rohstoffen und Agrarprodukten basierenden Exportwirtschaften leiden bereits jetzt stark.

Die COVID-19 Krise schärft den Blick von uns allen auf die Probleme und grossen Fragen unserer Zeit, sie zeigt, wie dringend eine Diskussion über Gerechtigkeit und Menschenrechte ist, sie fordert uns zur Solidarität auf, und sie erinnert uns, dass wir Handlungsspielräume und eine Verantwortung haben, unsere Zukunft zu gestalten.

Ausblick 2021

Covid-19 wird auch 2021 unberechenbar bleiben und zu beachten sein. Zusammen mit unseren Partnerorganisationen berücksichtigen wir für unsere Projekte im Jahr 2021 die Risiken von Covid-Übertragungen und neuerlichen Massnahmen zur Eindämmung. Im Zentrum unserer partnerschaftlichen Projektarbeit stehen die Ziele: Welche Zielgruppen wollen wir stärken, wessen Lebenssituationen verbessern? Auf dieser Basis werden wir bezüglich unserer Aktivitäten so flexibel bleiben, wie es sinnvoll ist. fepa bespricht sich darum noch regelmässiger als sonst schon üblich mit seinen Partnern.

Ziele:

  • Zurück aufs Land ist die Devise und Selbsversorgung das Motto: dabei hilft PORET!
  • Frauen stärken und kreativ neue Einnahmequellen finden: dabei hilft PYCD!
  • Lockdown-Hürden überspringen und Lücken schliessen zwischen FarmarbeiterInnen und den Behörden in Südafrika: dabei helfen die Community Activators von CKCFA!
  • Jeder hat ein Recht auf Bildung – trotz Lockdown: dabei hilft das KSTC!

Situationsberichte

Aktueller Bericht 20.07.2021

Dieser und frühere Covid-19-Tagebucheinträge

Die Zahlen steigen weiterhin enorm. Zwischen 1000 und 2000 neue Fälle werden täglich registriert. Somit wird der Lockdown weiterhin verlängert und verschärft. Die Busse des formellen öffentlichen Transports sind nur mit einem Impfnachweis begehbar. Der informelle Sektor ist erneut weitgehend gestoppt. Informelle Verkäufer dürfen beispielsweise nur noch mit einer Sondergenehmigung ihre Ware verkaufen, was schwer zu beschaffen ist.

Andererseits erreicht die Impfkampagne zurzeit Höchstzahlen. Zimbabwe erhielt bis jetzt über 5.5Mio Dosen. Allerdings sind nach wie vor nur knapp 900’000 zweifach und 600’000 Personen einfach geimpft. Das Ziel ist es, täglich 100’000 Dosen zu verabreichen, um bis Ende 2021 die Herdenimmunität bei einer Bevölkerung von 14Mio SimbabwerInnen zu erreichen. Allerdings hat die Regierung 3Mio Johnson and Johnson Dosen abgelehnt. Die Begründung ist, dass Simbabwe nicht über die notwenige Aufbewahrungseinrichtung verfügt, um den Impfstoff richtig zu kühlen. Dieser Entscheid löste aber auch scharfe Kritik aus. Ein Argument ist, dass die Regierung aus politischen Gründen abgelehnt hat, da die Simbabwe – England Beziehung seit knapp 20 Jahren angespannt ist.

Zimbabwe

Südafrika

Aus dem fepa Mitteilungsblatt Mai 2020 ein Artikel zu Covid in Südafrika und Simbabwe.

Unsere interne Notiz zu COVID-19 über die Situation im südlichen Afrika zu Beginn der Pandemie, die für die fepa-Vorstandssitzung am 30.4.2020 entstanden.

Unser Partner Dangwe Arts hat einen Covid-19 Aufklärungssong produziert.

Informationsveranstaltungen:

Was passiert gerade in Simbabwe und Südafrika? Was läuft bei den fepa-PartnerInnen? Wir überwinden die COVID-19-Isolation und bieten jeweils am letzten Montag im Monat ein Zoom-Treffen zu aktuellen Ereignissen oder Partnerprojekten.

Zoom Meeting-ID: 986 4605 6623
Kenncode: 434516

Link: https://zoom.us/j/98646056623?pwd=K3YzQ0JVa3JkNldwS0JHZXJaTFhGUT09

Mehr Informationen zu den Daten und Themen hier.

fepa-Partner setzen sich in ihren Gemeinschaften ein

Alle fepa-Partnerorganisationen begegnen der COVID-19-Herausforderung aktiv. Sie schützen ihre MitarbeiterInnen und stehen auch während der Krise für die Interessen jener Menschen ein, die sie vertreten.

fepa hat alle PartnerInnen schnell mit Informationen, moralischer Unterstützung sowie flexiblen Finanzierungen versorgt. Unsere Partnerorganisationen wissen, dass wir ihnen solidarisch und längerfristig zur Seite zu stehen. Denn die Krise wird die Projekte noch lange beeinträchtigen: Ausbildungszentren wie das Kuwadzana Skills Training Center oder Gruppenkurse wie bei PORET bleiben länger eingeschränkt. Und die Informations- und Aufklärungsarbeit an der Basis wird vorübergehend auf kleine Gruppen beschränkt und mit viel Laufarbeit verbunden sein. fepa hat darum zusätzliche Mittel für die Informationsarbeit in den Gemeinschaften und den Schutz von Mitwirkenden überwiesen. Die Projektbeiträge passen wir flexibel an die Entwicklungen an, damit die Organisationen und die Projektziele weiterleben.

Aktuell führen in Simbabwe die Menschenrechtsorganisationen YETT und PYCD Informationskampagnen durch, die sich besonders an junge Menschen richten. Zudem beobachten und kommentieren sie kritisch, wie sich die Massnahmen auf die Bevölkerung auswirken. In Südafrika setzt sich CKFCA besonders für den Gesundheitsschutz der FarmarbeiterInnen ein. fepa-Partner BHASO arbeitet in der Provinz Masvingo in Simbabwe auf Hochtouren, damit Menschen mit HIV trotz kaum noch zu erreichenden Gesundheitsposten zu ihren Medikamenten kommen.

fepa beschäftigt sich auch mit den strukturellen und langfristigen Auswirkungen der Pandemie für die Länder im südlichen Afrika und setzt sich für globale Solidarität ein.

Weiterführende Informationen