GWEN – Girls and Women Empowerment Network
GWEN
Das Girls and Women Empowerment Network (GWEN) ist eine lokal verankerte Community Based Organisation, die seit 2015 im ländlichen Gebiet Seke, peri-urbanen Gebiet Beatrice und in den dichtbesiedelten und einkommensschwachen Gebieten Chitungwizas unweit der Hauptstadt Harare in Simbabwe tätig ist.
Kumbirai Kahiya, Gründerin und Direktorin von GWEN, ist im ländlichen Seke verwurzelt. Die Erfahrung vieler Frauen in Simbabwe, keinen Zugang zu Ressourcen zu haben, war auch ihre. Mit der Gründung von GWEN suchte sie, nicht nur für sich, sondern für alle Frauen in ihrer Community, nach Möglichkeiten, diesen vorgefertigten Weg umzubauen. In ihren Arbeiten wirken die Mädchen und junge Frauen aktiv mit und übernehmen auch Leitungsfunktionen.
Inzwischen arbeitet GWEN mit einem Team von sechs Personen und zahlreichen Freiwilligen. Die Organisation ist vor Ort gut vernetzt und von den lokalen Autoritäten anerkannt, arbeitet mit staatlichen sowie anderen Nichtregierungsorganisationen zusammen.
Unser Engagement
GWEN und fepa arbeiten zusammen, um
- eine geschlechtergerechte Gesellschaft zu erreichen, in der sich Mädchen und junge Frauen wohlfühlen und die frei ist von sexualisierter Gewalt
- die «hausgemachte» Veränderung von Familienstrukturen zu erleichtern, so dass Familien den Zugang zu Rechten für alle Mitglieder fördern und nicht behindern
- allen Familienmitgliedern zu ermöglichen, ihr Potenzial zu verwirklichen und einen sinnvollen Beitrag zu Entwicklung und Wohlstand zu leisten
Das «Smart Girls Nest»
GWEN arbeitet in angemieteten Büroräumlichkeiten in Chitungwiza und in den Gemeinschaften vor Ort. Seit 2021 besitzt GWEN ein vier Hektar grosses Landstück im ländlichen Seke. Auf diesem Gelände möchte GWEN ihre Arbeit mit einem Lern- und Aufenthaltszentrum, dem sogenannten «Smart Girls Nest», ausbauen sowie ihre bestehenden Aktivitäten in den Gemeinschaften und Schulen weiterführen.
Das «Smart Girls Nest» erbringt einzigartige Dienste und Lernangebote, zu denen die jungen Leute dringend Zugang brauchen mit einem bewussten Fokus auf Geschlechtergerechtigkeit.
Es bietet die betreute Nutzung einer Bibliothek und eines Computerraums, psychologische Beratung und Betreuung sowie Unterkünfte als sicheren Rückzugsort vor sexueller und geschlechterspezifischer Gewalt. Für die Selbstversorgung und Generierung von Einkommen gibt es Tierhaltung sowie einen Permakultur-Garten.
Das Zentrum profitiert von der integrativen Arbeit von GWEN, die familienzentrierte Aktivitäten für Geschlechtergerechtigkeit auf allen Ebenen der Gemeinschaft fördert. Der Ausbau des Zentrums stärkt diese Arbeit, indem es eine Lücke schliesst: die Durchführung dieser Arbeit mit besonders verletzlichen Personen in einem geschützten Raum, parallel zu GWENs Aktivitäten für die Rechte von Mädchen und jungen Frauen, die bereits in den Gemeinschaften und an Schulen durchgeführt werden.
GWEN’s Direktorin: Kumbirai Kahiya
Kumbirai Kahiya, Gründerin und Direktorin von GWEN, wuchs in einer patriarchalen Familie gemeinsam mit ihrem Zwillingsbruder auf. Um vorherrschenden Erwartungen zu entsprechen, hatte sie sich auf bestimmte Weise zu verhalten, zu essen, zu sprechen und zu kleiden. Als junge Fussballfanatikerin (und noch heute grosser Fan von Manchester United) konnte sie nicht verstehen, warum sie nicht wie ihr Bruder Shorts zum Spielen tragen durfte. Die Entscheidung war leicht gefällt: Sie ging arbeiten und kaufte sich mit dem verdienten Geld ihre eigenen Fussballshorts – ihr eigener Besitz, den sie selbstbestimmt trug.
Die Erfahrung vieler Frauen in Simbabwe, keinen Zugang zu Ressourcen zu haben, war auch die ihre. Ihrem Bruder gehörte das Land. Durch ihren finanziellen Beitrag zum Einkommen der Familie verlangte sie auch das Recht, mitbestimmen und mitsprechen zu dürfen. Doch Tagein und -aus Tomaten an der Strasse zu verkaufen und dabei auf einen Heiratsantrag eines Mannes zu warten, war keine Option für sie. Sie suchte nach Möglichkeiten, diesen vorgefertigten Weg umzubauen. Nicht nur für sich, sondern für alle Frauen in ihrer Community. Frauen brauchen einen Ort «where girls can just be girls», so Kumbie. Wofür Safe Spaces – wie Kumbies Haus es in GWENS informellen Anfängen war – von zentraler Bedeutung sind. So nahm die Entstehung von GWEN ihren Lauf.
«Zugang zum Internet wäre ein echter Schritt zu besserem Leben.» Davon ist Kumbirai Kahiya, Direktorin von GWEN, überzeugt. Dann wären Wissen und Aufklärung, Stellensuche und gegenseitige Unterstützung leichter möglich. Diese Möglichkeiten bietet der Bau des «Smart Girls Nest» in Zukunft, erklärt die Direktorin.
fepa Partnerorganisation | GWEN, Girls and Women Empowerment Network |
Ort | Seke, Chitungwiza |
Zielgruppe | Mädchen und junge Frauen, Familien und Gemeinschaften |
fepa Beitrag 2021 | CHF 5’000 |
fepa Beitrag 2022 | CHF 16’500 |
fepa Beitrag 2023-24 | CHF 50’000 |
fepa Beitrag Nov. 2024-Okt. 2025 | CHF 147’000 |
Aktuelles
Auf unserer Newsseite finden Sie das Neuste zu dieser Partnerschaft.
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Finanzielle Unterstützung
- Kantone BS und AG im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Frauenrechte und Geschlechtergerechtigkeit
Weiterführende Informationen
- Factsheet zur neuen Projektphase Nov. 2024 bis Oktober 2025
- Gespräch mit GWEN zu den Entwicklungen der letzten Jahre (Auszug aus dem MBL September 2023)
- Homepage, Facebookseite und Instagramkanal unserer Partnerorganisation
- fepa Bericht 2021 (folgt)