Nothilfe im Krisengebiet: Eine Theatergruppe arbeitet mit Sensibilisierungsarbeit in dem vom Bürgerkrieg betroffenen Pemba, Mosambik auf Konfliktlösungen in der Bevölkerung hin.
Nothilfe im Krisengebiet Cabo Delgado

Wir führen die Nothilfe vorerst weiter
Aktuell
Hintergrund
Seit 2017 wird die Provinz Cabo Delgado im Norden Mosambiks von kriegerischen Wirren heimgesucht. Der Ärger und die Unzufriedenheit der Bevölkerung werden von islamistischen Terroristen und kriminellen Elementen geschürt. Anfang 2021 erreichte der Krieg mit der Eroberung der Distrikthauptstadt Palma einen Höhepunkt. Dabei gerät die Bevölkerung zwischen die Fronten von staatlichen Sicherheitskräften und Aufständischen. Als Folge davon sind 700’000 Menschen in andere Distrikte der Provinz geflohen. Der Flüchtlingsstrom stellt eine grosse Herausforderung für die lokale Bevölkerung rund um die Provinzhauptstadt Pemba dar.
Die Ursachen für den Konflikt sind vielschichtig. Eine wichtige Rolle spielen die grossen Gasvorkommen, die der französische Konzern Total mit einem gigantischen Gasverflüssigungsprojekt an der Küste vor Palma abbauen will. Das Projekt im Umfang von 120 Mia. US-Dollar wurde nach dem Angriff auf Palma aufgrund von «höherer Gewalt» aus Sicherheitsgründen eingestellt. Die lokale Bevölkerung realisierte, dass sie entgegen den in das Projekt gesetzten Erwartungen nichts zu erwarten hat. Im Gegenteil: sie wurde von ihrem Land vertrieben. Auch sonst steht vieles im Argen in der Gegend, wo illegaler Edelsteinabbau und -schmuggel sowie Drogenhandelsrouten die Sicherheit der Menschen vor Ort gefährden. Dazu kommen korrupte Regierungsangestellte, die nur an Selbstbereicherung interessiert sind.
Artikel in ‚Afrika Süd‘ Ausgabe September/Oktober 2021
Stefan Ehlert, preisgekrönter Journalist in Maputo zur Situation: Kommentar für die Bertelsmann Stiftung
anschaulicher Bericht im Deutschlandfunk
fepas Engagement
Von 2005 bis 2009 führte fepa in Zusammenarbeit mit dem Solothurner Arzt Reiner Bernath in Mocimboa da Praia nahe der Grenze zu Tansania ein Moskitonetz-Projekt zum Schutz von Müttern und Kleinkindern vor Malaria durch. Reiner Bernath war dort als Arzt für die Gesundheitsdirektion Cabo Delgado im Einsatz gewesen und wollte nach seiner Rückkehr einen zusätzlichen Beitrag leisten. Jetzt ist das Spital von Mocimboa da Praia zerstört und viele BewohnerInnen des ehemals so friedlichen kleinen Küstenortes mussten fliehen. Über einen Bekannten in Pemba konnte Reiner Bernath direkte Hilfe für Geflüchtete sicherstellen. Er hat sich erneut an fepa gewandt, um weitere Hilfeleistungen zu organisieren. Dabei hat sich gezeigt, dass die Ankunft einer grossen Anzahl von Vertriebenen Landkonflikte mit der ansässigen Bevölkerung generiert. Deshalb unterstützt fepa mit der Associação Cultural Novos Horizontes zusätzlich auch eine Theatergruppe, welche mit Sensibilisierungsarbeit in den Distrikten auf Konfliktlösungen hinarbeitet.