Unsere Sicht der Dinge

Unsere Sicht der Dinge

Der Afrikanische Nationalkongress (ANC) gilt als die älteste Befreiungsbewegung in Afrika und regiert die demokratische Republik Südafrika seit 1994. Die Popularität der Partei sinkt seit den ersten demokratischen Wahlen im Jahre 1994 als sie fast Zweidrittel der Stimmen gewann. Bei den letzten Kommunalwahlen im November 2021 waren es noch 48 %.

Der Vertrauensverlust der Südafrikaner:innen hängt mit dem Rücktritt vieler hochrangiger ANC-Politiker:innen zusammen. Diese waren in kriminelle Machenschaften verwickelt – von Diebstahl über Geldwäsche bis zur Korruption im grossen Stil. Die Anschuldigungen gegen Ex-Präsident Jacob Zuma führten zu einer Spaltung der Partei. Einige Akteure des innerparteilichen Konfliktes setzen auf Gewalt und heizen die Stimmung mit gewalttätigen Protesten und fremdenfeindlichen Angriffen auf.

Auch die Wirtschaftspolitik der Regierung wirkt sich nachteilig auf die Mehrheit der Südafrikaner:innen aus. Die Arbeitslosigkeit ist so hoch wie nie zuvor und die Einkommensgleichheit steigt in alarmierendem Ausmass. Der Anstieg an xenophoben Attacken gegenüber afrikanischen Migrant:innen führt ausserdem dazu, dass vor allem Simbabwer:innen ihre Koffer packen – aus Angst vor weiteren Gewaltausbrüchen.

Kommunen ohne Soziale Dienste

Korruption, Inkompetenz von Beamt:innen und Politiker:innen und schlechte Planung sind in Kommunalverwaltungen weit verbreitet. Grundlegende Dienstleistungen werden im ganzen Land unzureichend erbracht. Expert:innen sagen, dass die Korruption auf kommunaler Ebene ausser Kontrolle geraten sei. Konkret zu spüren bekommt dies die Bevölkerung. Konflikte lähmen die Behörden, die Gesundheitsversorgung, Sozialhilfe und das Geschäftsleben leiden unter fehlendem Geld und mangelhafter Aufsicht.

Ansteigende Kriminalität

Armut, Ungleichheit und Arbeitslosigkeit erhöhen das Risiko der Jugend für Kriminalität und Gewalt. In den kleinen Gemeinschaften der zentralen Karoo ist die Kriminalität ausser Kontrolle geraten – und das Rechtssystem ist nicht in der Lage, den Anstieg der Verbrechen zu bewältigen. Wirtschaftskriminalität, geschlechtsbasierte und sexualisierter Gewalt sowie gewaltbereite Drogenkartelle zerstören vor unseren Augen das soziale Gefüge der südafrikanischen Gesellschaft.

Wir sind alle betroffen

Wegen der Korruption in Südafrika fehlen dringend benötigte Gelder für den Ausbau der Infrastruktur, die Schaffung von Arbeitsplätzen sowie im Bildung – und Gesundheitswesen. Die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Gemeinschaften sind besonders in Krisenzeiten sichtbar: Die derzeitige Situation wirkt sich nachteilig auf vulnerable Bevölkerungsgruppen aus – insbesondere auf die Landarbeiter:innen-Gemeinschaften in der Zentralkaroo. Die inakzeptabel hohen Lebenshaltungskosten machen uns unmöglich, Grundbedürfnisse zu befriedigen und ein Leben in Würde zu führen.

Barnes Jonas, Chairperson der CKFCA

Die Central Karoo Farmworker Community Association

Die Central Karoo Farmcommunities Association ist eine Dachorganisation von Farmkomitees aus allen Teilen der zentralen Karoo. Sie ist die Stimme der historisch benachteiligten Menschen, die auf den grossen Farmen leben und arbeiten, ohne sie zu besitzen. Die Mitglieder der CKFCA stellen ihre Lage in einen grösseren gesellschaftlichen Kontext und engagieren sich überparteilich Mit ihren «Community Activists» leisten sie auch eine Art zivilgesellschaftliche Sozialarbeit. Die Förderung junger Leute aus ihren Familien und Gemeinschaften liegt der CKFCA besonders am Herzen.

fepa unterstützt die CKFCA seit bald einem Jahrzehnt.