Die Mitglieder von Khulumani wurden Opfer der Verbrechen des Apartheidsystems. Khulumani fördert die gegenseitige Unterstützung bei der Bewältigung der Traumata und das öffentliche Erinnern.
Aktuell
Das Projekt mit Khulumani haben wir im Frühling 2017 abgeschlossen. Die Partnerschaft wurde Ende 2017 beendet.
Solidarität und gesellschaftliches Engagement
Viele Menschen in Südafrika leiden noch immer ökonomisch und gesundheitlich an den Folgen der Benachteiligungen durch das Apartheidregime. Daher entstand Khulumani als Vertretung der Opfer des alten Systems mit der Forderung nach Entschädigung und Wiedergutmachung.
Die Organisation tritt im Western Cape Südafrikas für die sozio-ökonomischen Rechte der Mitglieder ein. Khulumani stärkt auch die gegenseitige psychosoziale Unterstützung seiner Mitglieder, von denen viele durch die erlebte Gewalt während des Apartheidregimes traumatisiert sind. Die Organisation engagiert sich aktiv für den Aufbau einer solidarischen und inklusiven Gesellschaft und gegen fremdenfeindliche Tendenzen in Südafrika. Khulumani ist öffentlich sehr präsent und erinnert ebenso an den Einsatz von einfachen Menschen für die Befreiung des Landes und an das «unfinished business of Apartheid».
Khulumani Western Cape ist ein selbständiger Teil der nationalen Organisation gleichen Namens, die 1995 während der Wahrheits- und Versöhnungskommission von Überlebenden schwerer Menschenrechtsverletzungen gegründet wurde. Seit einigen Jahren wird daran gearbeitet, den Fokus der Organisation zu erneuern: weg von einer passiven Opfermentalität mit der Erwartung auf Reparationen hin zu Selbsthilfe, Ermächtigung und gesellschaftlichem Engagement. So haben beispielsweise Mitglieder landwirtschaftliche Genossenschaften gegründet und mit staatlicher Unterstützung Kleinvieh gekauft oder private Gemüsegärten angelegt. Auch Programme zur Gewaltprävention wurden ins Leben gerufen. Mit unserem Projekt unterstützten wir die Arbeit von Khulumani durch einen Beitrag an das Provinzsekretariat, den organisatorischen Kern der Organisation. Das Sekretariat koordiniert und vernetzt die Arbeit der Selbsthilfe-Gruppen und bietet Mitgliedern Beratung an.
«fepa is playing a mentorship role and remains core to our basic activities. Our value and confidence have been boosted and we are now strategic and an attractive outfit.» – PYCD
Jugend und Entwicklung
Die Aktivist:innen des fepa Partners „Platform for Youth and Community Development“ fordern Mitsprache und Rechte bei der Entwicklung ein. Nicht zuletzt wehren sie sich dafür, dass die Biotreibstoffproduktion in Chisumbanje der Gemeinschaft nicht nur Land wegnimmt, sondern auch positive Veränderungen bringt.
Aktuell
Vorübergehend hat sich der der Konflikt etwas entspannt. PYCD ist im Gespräch mit der Biotreibstoffproduzentin «Green Fuel».
Entwicklung – Nicht ohne uns
Die Jugendorganisation PYCD (Platform for Youth and Community Development) wurde 2008 als Forum des Austauschs für die Belange von Jugendlichen in Chipinge, einem Distrikt im Osten Zimbabwes, gegründet.
PYCD setzt sich dafür ein, dass junge Menschen in der politisch und ökonomisch vernachlässigten Region, welche vorwiegend von Minderheiten bewohnt wird, bei lokalen „Entwicklungs“-Initiativen miteinbezogen werden. Die Organisation ist gut in der lokalen Bevölkerung verankert und wird von rund 2000 Mitgliedern unterstützt.
PYCD-Direktor Claris Madhuku berichtete 2013 in der Schweiz über die Zerstörung von Feldern lokaler Bauern durch den Ethanolkonzern Green Fuel. Seit die Ethanolfabrik in Chisumbanje zwischen 2010 und 2011 gebaut wurde, kommt es immer wieder zu Problemen zwischen der Bevölkerung und dem Konzern. Konfliktherde sind dabei Themen wie verschmutztes Trinkwasser, Landenteignungen und unbezahlte Warenlieferungen von lokalen Akteuren.
Der Bekanntheitsgrad der Organisation erhöhte sich rasant, als sie begann, sich in diesem Zusammenhang für die Bauern einzusetzen. PYCD klärt während Dorfversammlungen die Gemeinschaft über ihre Rechte auf und unterstützte sie dabei, ihre Forderungen gegenüber Green Fuel geltend zu machen und mit der Firma in Dialog zu treten.
PYCD wird hierbei von traditionellen Führern unterstützt, denen die Organisation wiederum bei der Kommunikation mit Behörden und Unternehmen hilft. Obwohl sich die Verhandlungen als schwierig erwiesen und von ungleichen Machtverhältnissen geprägt waren, konnte PYCD hierbei doch gewisse Erfolge erzielen.
Durch Medienarbeit wurde der Konflikt zudem sowohl auf regionaler, als auch auf nationaler Ebene bekannt.
Zusätzlich engagiert sich PYCD auch in einigen anderen Projekten, bei denen Themen wie Gleichberechtigung und der Zugang zu Land stets im Fokus stehen. PYCD solidarisiert sich zudem mit Benachteiligten, wie beispielsweise den informellen Verkäufer:innen, die in Chipinge von ihren Standorten vertrieben wurden.
Platform For Youth And Community Development (PYCD) unterstützt die Bewohner:innen von Chisumbanje und Chinyamukwakwa gegen Green Fuel. Der Biotreibstoffproduktion soll den BewohnerInnen den Zugang zu ihren Feldern verwehrt haben. Am 13. Dezember 2018 gingen sie zusammen mit PYCD vor Gericht um sich für ihr Gemeinschaftsland einzusetzen und ihre Rechte zu verteidigen. Das Gericht anerkennt die Problematik, nicht aber die Dringlichkeit des Falles. Nichtsdestotrotz kann PYCD Erfolge verzeichnen. Zum Gerichtsfall gab PYCD ein Statement. Weiterführende Informationen auf Englisch: https://www.zimeye.net/…/chisumbanje-villagers-sue-billy-r…/
Zielgruppe
Jungbäuer:innen und Jugendliche in der Region
fepa Beitrag 2016
mindestens CHF 7’000
fepa Beitrag 2017
rund CHF 8‘000
fepa Beitrag 2018
CHF 3’000
fepa Beitrag 2019
offen – fepa engagiert sich auf jeden Fall mit neuem Projekt (Mikrokredite für Kleinbetriebe)
Die fepa Partnerorganisation BHASO ist aus einem Netzwerk von Selbsthilfegruppen entstanden. Gemeinsam engagieren wir uns zugunsten der Menschen mit HIV/Aids in der Provinz Masvingo in Zimbabwe. Informationsnetzwerke, Selbsthilfegruppen und der anwaltschaftliche Einsatz für die Rechte der Betroffenen und deren Zugang zu medizinischer Behandlung ermöglichen ein „positives Leben“.
Aktuell
Zusammenarbeit von BHASO mit PYD im Bereich Advocacy für jugendfreundliche Angebote im Gesundheitsbereich und Sensibilisierungsarbeit von Jungendlichen mit Jugendlichen.
Präventionsarbeit und Jugendliche im Bereich HIV: Süd-Süd Wissenstransfer
Im Laufe ihrer Arbeit mit jungen Frauen hat die fepa – Partnerorganisation Platform for Youth Development (PYD) ein grosses Problem bei den Jugendlichen identifiziert: Sexuell übertragbare Krankheiten, einschliesslich HIV mit seinen schwerwiegenden Folgen. Gute Aufklärungsarbeit von Jugendlichen zu Jugendlichen ist darum eine der Projektkomponenten, welche PYD mit viel Energie verfolgt. Doch wo lernen, welches die besten Methoden und Inhalte sind und wie man sie erfolgreich anwendet?
Da kommt unsere langjährige Partnerorganisation Batanai HIV/AIDS Service Organisation (BHASO) ins Spiel. Diese weiss, wie die Aufklärungsarbeit über HIV bei Jugendlichen gut ankommt. Und sie kennt die Schritte, um auf lokaler Ebene jugendfreundliche Angebote zu fördern. Dieses praktische Wissen von BHASO fliesst nun auch in die Nachbarprovinz und in das Projekt zur Stärkung der Rechte von Mädchen und jungen Frauen in der Region um Checheche und Chisumbanje.
Bereits seit mehr als 15 Jahren zählt BHASO zu den Partnern von fepa. Sie ist zu einer starken Organisation gewachsen, welche das nötige Wissen und Können mitbringt, um voll und ganz für sexuelle und reproduktive Gesundheit einzustehen und die entsprechenden Rechte zu verteidigen. Von ihrer Arbeit profitieren nicht zuletzt junge und marginalisierte Leute. Dazu hat BHASO eine grosse Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Partnern aus dem Gesundheitssystem gesammelt und investiert weiter in die Ausbildung von Betroffenen für Betroffene.
Nachhaltig gute Berufsbildung für alle: das Kuwadzana Skills Training Center (KSTC)
«Was die Schule einzigartig macht, ist die ganzheitliche Ausbildung. Neben dem technischen Unterricht erhalten die Schüler:innen wertvolle Schulungen in Unternehmensführung, Lebenskompetenzen sowie in Sport und Theater. Sie verlassen das KSTC nicht bloss als Fachkräfte, sondern auch als selbstsichere und verantwortungsbewusste Menschen.» –Projektkoordinator Munyaradzi Matemera
Das Kuwadzana Skills Training Centre (KSTC)
KSTC bietet benachteiligten Jugendlichen ohne Zugang zu mittleren und höheren Schulen eine niederschwellige Ausbildungschance im Township.
Das Zentrum liegt rund 30 Automieten ausserhalb des Stadtzentrums am Aussenrand von Harare im Township Kuwadzana. Hier ermöglicht das einfache Ausbildungszentrum als einzige Institution seiner Art seit 2011 arbeitslosen, jungen Frauen und Männern im Township eine Berufsausbildung.
70 bis 100 junge Menschen zwischen 15 und 30 Jahren profitieren von der Ausbildung in Schneidern‚ Interior Design, Haarstyling, Mettallbau und Vorschulbetreuung sowie von der professionellen Begleitung, die zur wirtschaftlichen Selbstständigkeit befähigt und im Alltag stärkt.
In der neuen Projektphase 2025–2027 liegt der Fokus auf der Weiterführung und Weiterentwicklung eines qualitativ hochwertigen Unterrichts, der den Bedürfnissen der Lernenden sowie den Anforderungen des Arbeitsmarktes ideal entspricht.
Ein neuer Computerraum und entsprechende Schulungen fördern die Digitalisierung.
Ein neues Angebot im Pflegebereich eröffnet den jungen Menschen Zugang zu einem neu entstehenden Beschäftigungssektor.
Die Solaranlage, die das Zentrum versorgt, wird ausgebaut, da die öffentliche Stromversorgung für den Unterricht zu unzuverlässig ist.
Die Mittel für Gerätschaften, Unterrichtsmaterialien und Stipendien werden erhöht.
Gleichzeitig festigt sich das KSTC organisatorisch durch faire Entlöhnung und gezielte Weiterbildungsmöglichkeiten für die Lehrkräfte.
Diese Massnahmen sind entscheidend, um die hohe Qualität der Betreuung und Begleitung am KSTC sicherzustellen und die Lebensbedingungen der marginalisierten Jugendlichen des Township-Umfelds nachhaltig zu verbessern. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und darauf in Zukunft von weiteren Erfolgsgeschichten aus Kuwadzana zu berichten.
Von der Gemeinschaft für die Gemeinschaft
Dieses Zentrum ist ein echtes Projekt aus der Gemeinschaft: Hier werden nicht durch eine etablierte, spezialisierte NGO-Strukturen geschaffen, sondern die Lehrpersonen und der Vorstand schaffen diese selber und wachsen an der Aufgabe. Dazu gehören viele Lernprozesse und ein grosses Engagement der Trägerinnen des Trainingszentrums zugunsten der jugendlichen Begünstigten.
Die handwerkliche Ausbildung ist der Lebenssituation vor Ort angepasst. Mit fundierten pädagogischen Kenntnissen werden Interessen und Vorkenntnisse der Teilnehmenden mit den ökonomischen Realitäten (oftmals informelle Erwerbstätigkeit) vereint. Neben dem Erlernen des Handwerks ist der Erwerb unternehmerischer Fähigkeiten ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung. Mit Fokus auf das Management von Mikrobetrieben werden die Auszubildenden zur wirtschaftlichen Selbständigkeit befähigt.
Zusätzlich bietet das KSTC verschiedene Angebote und Workshops zu den Themen Lebens- und Staatskunde, HIV/Aids und Gleichberechtigung an. Diese geben den Jugendlichen eine Grundlage für eine selbstbestimmte und bessere Zukunft und stehen nicht nur Schüler:innen des KSTC, sondern auch aussenstehenden Jugendlichen aus dem Township offen.
Durch die Workshops werden jährlich bis zu 400 Jugendliche erreicht. Die Mischung aus Berufsausbildung, Orientierungsangeboten und Lebenskunde gibt den Jugendlichen eine wertvolle Basis um in einem schwierigen Umfeld Entscheidungen zu treffen, die sie im Leben weiterbringen und ihnen ermöglichen, die Gesellschaft aktiv mitzugestalten.
Das Ausbildungszentrum überstand eine organisatorische Krise in den Jahren 2011/12, die COVID-Pandemie in den Jahren 2020-22 und hat sich seither erfreulich entwickelt und wiederholt seine Resilienz gegen die Schwierigkeiten der wirtschaftlichen Krise in Simbabwe bewiesen.
Unser Engagement
Ziel der Zusammenarbeit zwischen fepa und KSTC
Kontextadäquate und bedürfnisgerechte berufliche Ausbildung und Lebensorientierung für benachteiligte Jugendliche und junge Frauen
Niedrigschwelliger Zutritt für die Zielgruppe
Erfolgreicher Übertritt ins Erwerbsleben
Langfristige Festigung der Organisation und Weiterentwicklung des Lehrpersonals
Methoden
Berufliches Ausbildungsangebot angepasst auf die Vorkenntnisse und Lebenssituation der Begünstigten
Ausbildung in Unternehmertum, Computerkenntnisse sowie Lebenskompetenzen
Personenbezogene, situative Subventionen und Stipendien
Weiterbildungen und Teamaktivitäten für Lehrpersonen, Management und Vorstand
Erwartete Ergebnisse
Jährlich rund 100 Auszubildende und zirka 60 Abschlüsse
Jährlich rund 70 junge Menschen steigen ins Erwerbsleben ein
KSTC ist eine stabile Organisation und bietet qualitativ hochwertige und an die Bedürfnisse angepasste Bildung an
fepa Partnerorganisation
Kuwadzana Skills Training Centre
Ort
Kuwadzana, bei Harare, Simbabwe
Zielgruppe
Jugendliche ohne abgeschlosessene Schul- und Berufsbildung
fepa Beitrag 2019-21
CHF 75’500
fepa Beitrag 2022-23
CHF 79’000
fepa Budget 2024
CHF 42’000
fepa Budget 2025-2027
CHF 300’000
Mit Ihrer Spende zugunsten dieses Projektes…
…unterstützen Sie junge Frauen und Männer, die auf Stipendien angewiesen sind, um sich eine Berufsausbildung leisten können.
eine auf eigenen Wunsch hier nicht genannte Stiftung, Zürich
«fepa is unique to KSTC in transforming lives of underprivileged youth in personal development hence transforming the communities and the nation at large. If you serve the youth you save the nation» – KSTC
Dieses Projekt im ländlichen Tanzania coacht junge Menschen, damit sie ihr unternehmerisches Talent entwickeln können. Kleine Geschäftskredite ermöglichen den Start. Die Dorfgemeinschaften profitieren von der Stärkung der ländliche Kreisläufe.
Aktuell
Zur Zeit arbeiten wir daran, dieses Projekt an eine andere Organisation zu übergeben.
Junge Unternehmer:innen und lokale Kreisläufe auf dem Land
64,5 Prozent der Tansanier:innen sind unter 25 Jahre alt. Auf der Suche nach einem Auskommen ziehen viele von ihnen vom Land in die Städte. Wenn es aber gelingt, reelle Chancen für von jungen Leuten geführte Kleinunternehmen auf dem Land zu schaffen, entsteht eine neue Zukunftsperspektive für die dörflichen Gemeinschaften. In diesem innovativen Projekt arbeitet fepa nicht mit einer NGO im traditionellen Sinn zusammen, sondern mit erfahrenen Geschäftsleuten aus dem ländlichen Raum. Diese haben bewiesen, wie erfolgreiches Unternehmertum auf dem Land funktionieren kann und wollen nun etwas für die Jugend in ihrer Umgebung tun. Im Rahmen des Projektes bilden sie Jugendliche aus, beraten diese bei der Erarbeitung von Businessplänen und einer zweckmässigen Buchhaltung. Anschliessend begleiten Sie die Jungunternehmer in die Selbständigkeit. Die Ausbildung ist niederschwellig, praxisbezogen und auf die konkreten Bedürfnisse der Jugendlichen zugeschnitten. Sie wird von den lokalen Experten entwickelt und aufgrund der Erfahrungen angepasst. Die Kreditgewährung beruht auf genauer Kenntnis der Umstände und Personen. Sie ist immer mit gezielter Beratung verbunden.
fepa stellt sich auf die Seite der Benachteiligten. Unser Engagement ist nicht nur humanitär, sondern auch entwicklungspolitisch. Wir unterstützen Menschen und Organisationen, die sich für soziale Gerechtigkeit und Demokratie einsetzen, und stehen dafür ein, dass sie ihre Rechte wahrnehmen und verteidigen können. In dieser Rubrik teilen wir Einblicke in die Lebenswelten unserer PartnerInnen, ordnen Entwicklungen ein und werden dort aktiv, wo Solidarität konkret etwas bewirken kann.