16 Days

Die Aktivitäten, die von unserem Verbund von jungen simbabwischen Organisationen durchgeführt wurden, zeigte die vielschichtigen Ursachen für sexualisierte und geschlechtsbasierte Gewalt und wie umfassend alle Gemeinschaften Simbabwes davon betroffen sind.

16 Days of Activism – Gemeinsam gegen geschlechtsbasierte Gewalt

Die 16 Aktionstage im Jahr 2021 zeigen, dass eine geschlechtergerechte Gesellschaft SDG 5 nicht erreicht werden kann, wenn nicht andere Ziele wie der Zugang zu sauberer Energie, die Beendigung der Armut, sicherere, nachhaltige Städte und stärkere Institutionen verwirklicht werden.

Bericht: Kumbirai Kahiya

Die Aktivitäten, die von unserem Verbund von jungen simbabwischen Organisationen durchgeführt wurden, zeigte die vielschichtigen Ursachen für sexualisierte und geschlechtsbasierte Gewalt und wie umfassend alle Gemeinschaften Simbabwes davon betroffen sind. In der Gesamtschau zeigt sich auch eine innovative Breite der Reaktionsstrategien, welche die Organisationen verfolgen.
Sie setzten darauf, Interessengruppen einzubinden, bei kritischen Bevölkerungsschichten das Bewusstsein zu schärfen, mit Protestmärschen eine grosse Zahl von Menschen zu mobilisieren, im Dialog Lösungen für konkrete Missstände suchen, junge Menschen via soziale Medien aufzurütteln, und mit Lobbyarbeit und Aktionsgruppen die Anwendung von Gesetzen durch Gerichte voranzubringen.

Von Frauenbildung bis hin zur Sensibilisierung der Gemeinschaften

Die jungen Organisationen klärten über Rechte und über Gewalt auf, bestärkten die Gemeinschaften, ihre Stimme gegen sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt, einschließlich Kinderehen und auch politisch motivierter Gewalt gegen Frauen und Mädchen, zu erheben. Sie lancierten auch Initiativen zur Verbesserung des Lebensunterhalts und kreierten Lern- und Engagementplattformen zum Thema der Kampagne. Die Better Life Foundation befasste sich mit einem konkreten Fall von körperlicher Gewalt gegen ein junges Mädchen durch einen Schulkameraden, der vor Gericht als Mobbingfall verhandelt wurde. Die Organisation machte daraus eine bezirksweite Sensibilisierungskampagne, die die Öffentlichkeit, einschließlich der Ranghöheren, über geschlechtsbasierte Gewalt und deren Auswirkungen auf die Gemeinschaft und die nationale Entwicklung aufklärte.
Wir vom Girls and Women Empowerment Network brachten das Community Cinema in die ländlichen Gemeinden von Beatrice und Seke und nutzte Dokumentar- und Spielfilme mit einschlägigen Geschichten, um junge Menschen zu ermutigen, sich gegen sexualisierte und geschlechtsbasierte Gewalt auszusprechen und zu handeln. Filmische Mittel nutze auch RIGE in der Region der Midlands zur Sensibilisierung von Minenarbeiter:innen und der umliegenden Gemeinden in den Midlands für die sexuelle Ausbeutung von Kindern.
In einer virtuellen Feedback-Sitzung zu den von fepa mitfinanzierten 16-Tage-Aktivitäten tauschten die Partner Erfolge und Herausforderungen aus. Den verschiedenen Initiativen ist gemeinsam, dass sie innerhalb der Gemeinschaften arbeiten und die Interessenvertreter:innen in die Planung und Durchführung der Aktivitäten einbeziehen. Alle kämpften mit den Einschränkungen im Zusammenhang mit COVID 19 und mit zu wenig finanziellen Ressourcen. Alle stellten auch fest, dass zwischen den Generationen grosse Meinungsunterschiede bestehen, über den Umgang mit den Rechten, welche sie einfordern. Differenzen zeigten sich auch bei der Einbindung von Männern. Insbesondere jene, die in tief patriarchal geprägten Gemeinschaften arbeiten, sind noch immer auf der Suche nach Männern, die sich als alliierte Anlaufstellen in den Dienst des Wandels stellen. Die größte Herausforderung in der 2021er-Phase der 16 Tage ist die fehlende Finanzierung der 16-Tage-Aktivitäten.

Kumbirai Kahyia ist Direktorin des Girls and Women Empowerment Network mit Sitz in Chitungwiza, Simbabwe. GWEN ist eine Partnerorganisation von fepa und Teil der Praxisgemeinschaft für Frauenrechte und Geschlechtergerechtigkeit.

CYDT

CYDT – Community Youth Development Trust

Die Jugendorganisation CYDT setzt sich in der südlichen Granzstadt Beitbridge und in Gwanda Central, etwa 530 Kilometer südwestlich von Harare, für die politische Partizipation von Frauen ein. Dabei wurden politische Bildungstrainings für Frauen durchgeführt. Multiplikationskampagnen unterstützen den Prozess: Weitergebildete Frauen und Männer wirken langfristig als Multiplikator:innen innerhalb ihres Umfeldes, um Bekannte, Familienmitglieder und Freund:innen für die politische Partizipation von Frauen zu sensibilisieren.

Den vollständigen Bericht mit Einblicken in die Einzelheiten des Projektes finden Sie hier.

Aktuelles

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Unterstützen Sie die politische Bildung junger Frauen, um deren Positionen innerhalb der politischen Landschaft Simbabwes nachhaltig zu stärken.

Spenden für mehr Sichtbarkeit von Frauen in der Politik

Weiterführende Informationen

Vision Africa

Vision Africa

Vision Africa setzt sich in der Minenstadt Kadoma, etwa 200 Kilometer südwestlich von Harare, gegen geschlechtsbasierte und sexualisierte Gewalt und für nachhaltigen Frieden ein. Zu ihren Schwerpunkten gehören staatsbürgerliche Bildung, sowie die sexuelle und reproduktive Gesundheit von Jugendlichen.

Aktuelles

Vision Africa setzten 2022 und 2023 mit Mitteln aus unserer Initative für kleine Zuschüsse Aktivitäten um. .

Den fepa-Bericht 2023 gibt es hier (Stand März 2024).

2022

  • «Youth Community Peace Builders» Projekt Report 2022
  • Im Rahmen eines von fepa unterstützten Projektes wurden mehrere Diskussionen zum Thema geschlechtsbasierte Gewalt durchgeführt, an denen neben Gemeinschaftsmitgliedern auch Entscheidungsträger:innen aus Politik und Religion teilnahmen. Ein mithilfe mehrerer Künstler:innen durchgeführtes Peace Festival bestärkte mehr als 800 junge Menschen darin, sich gegen geschlechtsbasierte Gewalt einzusetzen. Den vollständigen Bericht mit Einblicken in das Projekt finden Sie hier.

Mit Ihrer Spende zugunsten dieses Projektes…

unterstützen Sie die Gemeinschaft in Kadoma dabei, sexualisierte und geschlechtsbasierte Gewalt zu bekämpfen, um nachhaltigen Frieden zu etablieren.

Spenden für nachhaltigen Frieden in Kadoma

Weiterführende Informationen

MDPZ

MDPZ – Miss Deaf Pride Zimbabwe Trust

Miss Deaf Pride Zimbabwe setzt sich in Harare, der Hauptstadt Simbabwes, für die Anliegen und Rechte von Menschen mit Hörbehinderung ein. Der Zugang zu Wissen rund um sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte bleibt vielen Menschen mit Hörbehinderung verwehrt – daher liegt der Fokus von MDPZ vor allem auf der Sexualaufklärung in Gebärdensprache.

Im Rahmen eines von fepa unterstützten Projektes wurden mehrere Sexualaufklärungs-Workshops in Gebärdensprache durchgeführt. Ausserdem wurden Videos produziert, um eine breitere Bevölkerung auf strukturelle und sexualisierte Gewalt gegen Menschen mit Hörbehinderungen aufmerksam zu machen. Den vollständigen Bericht sowie Einblicke in das Projekt finden Sie hier.

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unterstützen Sie Menschen mit Hörbehinderung dabei, selbstbestimmte und informierte Entscheidungen bezüglich ihrer sexuellen und reproduktiven Gesundheit zu treffen.

Spenden für reproduktive und sexuelle Rechte

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BLF

BLF – Better Life Foundation

Die Jugendorganisation BLF setzt sich im ländlichen Mutoko District, etwa 100 Kilometer nordöstlich von Harare, gegen geschlechtsbasierte und sexualisierte Gewalt ein.

Im Rahmen eines Projektes, welches von fepa unterstützt wurde, entstand ein Women Protection Committee. Dieses hat zur Aufgabe, Mädchen und Frauen, die von geschlechtsbasierter Gewalt betroffen sind, Schutz zu bieten und ihnen bei der Anzige der Straftaten sowie bei der Verurteilung der Täter unterstützend zur Seite zu stehen. Ein positiver Einfluss auf die lokale Rechtssprechung in Fällen geschlechtsbasierter Gewalt ist als Resultat bereits sichtbar. Den Bericht mit Einblicken in die Einzelheiten des Projektes finden Sie hier.

BLF hat ausserdem einen Women’s Song komponiert und aufgeführt, um sich gegen geschlechtsbasierte Gewalt und Kinderheirat auszusprechen.

Aktuelles

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Unterstützen Sie das Women Protection Committee bei der Anzeige und Verurteilung von Sexualtraftätern sowie bei der Verhinderung von Kinderehen.

Spenden für den Schutz vor sexueller Gewalt und Kinderheirat

Weiterführende Informationen

YIELD

YIELD – Youth led Engagement with Leadership and Development Trust

Die Jugendorganisation YIELD setzt sich in Bulawayo im Südwesten Simbabwes für politische Bildung und Frauenrechte ein.

Seit Juni 2021 wurden zwei von fepa unterstützte Projekte durchgeführt: Mehrere Zoom-Workshops zum Thema politische Partizipation sowie eine Konferenz für Frauen, welche geschlechterbasierte Gewalt und Diskriminierung am Arbeitsplatz thematisierten. Den Bericht mit Einblicken in diese Projekte finden Sie hier.

YIELD arbeitet unter anderem mit Podcasts, um den Stimmen der Jugendlichen Gehör zu verschaffen und gleichzeitig eine breite Öffentlichkeit für die Anliegen der Jugend Simbabwes zu erreichen.

  • Die von YIELD produzierten Podcasts auf der Memeza Podcast Plattform abrufbar.
  • Videoproduktionen, beispielsweise von der Frauenkonferenz, können unter diesem Link angesehen werden.

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Mit Ihrer Spende zugunsten dieses Projektes…

…unterstützen Sie die Jugend Bulawayos dabei, Strukturen geschlechtsbasierter Gewalt zu überwinden. Davon profitieren vor allem junge Frauen, die aktuell unter geschlechtsbasierter Gewalt und Diskriminierung am Arbeitsplätzen leiden.

Spenden für Frauenrechte

Weiterführende Informationen

PYCD-Genderoffice

PYCD – Platform for Youth Development

Gender Aktivismus

Gender Aktivismus Förderung

Junge Frauen und Männer engagieren sich gegen sexuelle Ausbeutung, Kinderheirat und für mehr Gleichstellung. Das «Gender Office» schafft Raum für Dialog unter den Frauen, welche schädliche Praktiken kritisch und kultursensibel hinterfragen. Das Gender Office ist Teil unserer Gemeinschaft von Praktiker:innen, die sich mit innovativen Methoden für Frauenrechte und Geschlechtergerechtigkeit einsetzt.

«FEPA’s support has helped a lot in changing womens› lives in Chipinge through the awareness campaigns that empower women to stand their ground and challenge the harmful cultural practises that continue to hinder women’s development. Through the support, quite a number of women can now stand up and report cases of rape and sextortion freely.» – PYCD

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Mädchen- und Frauenrechte voranbringen

Das Ziel dieses Projektes ist eine geschlechtergerechtere Gesellschaft in der Region um Checheche und Chisumbanje im Chipinge Distrikt, Simbabwe. Junge Frauen sollen eine zentrale Rolle in den Entwicklungsbemühungen spielen können. Dazu gibt das Projekt ihnen eine Stimme, stärkt ihre Stellung in der lokalen Gemeinschaft und unterstützt sie, Hindernisse aus dem Weg zu räumen, die vereiteln, dass sie diese Rolle einnehmen können. Darum unterstützt das Projekt junge Frauen aus der Gemeinschaft, welche geschlechtsbasierte Ungerechtigkeiten selber und kultursensitiv angehen.

Unmittelbar stärkt das Projekt mit konkreten Massnahmen das Recht der Mädchen und jungen Frauen über ihren Körper selber verfügen zu können, denn das ist eine Grundlage für den Ermächtigungsprozess. Dank einer gezielten Vernetzungsarbeit und Wissenstransfer in diese ländliche Region stellt das Projekt Kompetenzen von anderen Organisationen, die bisher gar nicht in der Projektregion aktiv waren, zur Verfügung und verankert diese in der lokalen Organisation mit ihren «gender activists».

Der fepa Projektpartner ‹Platform for Youth and Community Development› (PYCD) ist eine engagierte und lokal stark verwurzelte Jugendorganisation. Mit ihren vielen Mitgliedern und den 25 ausgewählten «Gender-Aktivist:innen»  erarbeitet PYCD einen Wandel in den Einstellungen und Handlungsweisen bei den Mitgliedern von ländlichen Gemeinschaften in Chipinge, Simbabwe. Diese Gemeinschaften sind geprägt durch kulturell bedingte Benachteiligungen von Mädchen und (jungen) Frauen sowie durch eine sozioökonomische Dynamik, die sich negativ auf die sozialen Rechte der Mädchen und jungen Frauen auswirkt.

fepa PartnerorganisationPlatform for Youth Development
OrtChipinge, Simbabwe
ZielgruppeMädchen und junge Frauen
fepa Beitrag 2017-2020CHF 140’000
fepa Beitrag 2021CHF 31’000
fepa Beitrag 2022 (Budget)CHF 35’000

Mit Ihrer Spende zugunsten dieses Projektes…

Unterstützen Sie Aktivist:innen von PYCD, die in ihren Gemeinschaften einen förderlichen Dialog über die Bedürfnisse der Jugendlichen anstossen und jungen Frauen zur Seite zu stehen.

Spenden Sie Gleichberechtigung

Finanzielle Unterstützung

  • Röm.-Kath. Gesamtkirchgemeinde Bern
  • Berti Wicke-Stiftung
  • Röm.-Kathol. Kirche Kriens
  • Einwohnergemeinde Oberägeri
  • Gemeinde Riehen

Weiterführende Informationen

styling

Im Oktober beeindruckten die Schüler:innen am Kuwadzana Skills Training Centern die fepa Leute.

KSTC – Was wir über Hairstyling lernen

Im Oktober beeindruckten die Schüler:innen, die am Kuwadzana Skills Training Center eine «Hairdressing»-Ausbildung machen, fepa Vorstandsmitglied Silvia Schönenberger und den fepa Geschäftsleiter mit ihrem Enthusiasmus und ihrem Selbstbewusstsein. Ende Jahr lagen dann die Abschluss- und die Anstellungsquoten nach dem 5-monatigen Kurs bei fast einhundert Prozent.

Wieso es gut ist, dass fepa Partner:innen die Freiheit haben, ihre Lösungen zu formulieren und zu testen

Heute beurteilt der Geschäftsleiter Marcel Dreier das Potential dieses Ausbildungsangebots anders als noch vor zwei Jahren. Damals riet er zu Zurückhaltung. Er vertrat die Ansicht, dass ein duales Bildungssystem in diesem Bereich günstig und flexibel funktionieren könnte und bevorzugte darum eine Zusammenarbeit mit bestehenden Salons. Das KSTC brachte eine Reihe von Argumenten vor, wieso ein kompletter Schulbetrieb im KSTC zuverlässiger und sicherer funktioniere für die Schüler:innen und zu guten Ergebnissen für die jungen Menschen in den benachteiligten Stadtquartieren rund um das KSTC führe. Und tatsächlich: Weil es weniger um Haarschnitt, sondern vor allem um Haarverlängerungen und Flechttechniken geht, funktioniert ein Training an den Mitschülerinnen unter wiederholtem Rückgängigmachen sehr gut und bietet den Lernenden eine intensive Praxis bei kleinen Kosten.
Die wirtschaftliche Bedeutung des Berufsfeldes trägt zum Erfolg bei. Der Dienstleistungssektor rund um Styling und Schönheit ist eine der wichtigsten Erwerbsmöglichkeiten für junge Frauen. Seit Ende der 1990er Jahre hat sich Simbabwes Arbeitsmarkt zu einem grossen Teil deindustrialisiert und praktisch vollständig informalisiert. Schon 2014 fanden gemäss der Internationalen Arbeitsorganisation ILO über sechs Millionen Personen eine Beschäftigung im informellen Sektor – mehr als zehnmal so viele Personen wie in der formellen Wirtschaft. Für viele junge Frauen erweist sich gerade das Hairdressing als idealer Einstieg in eine Erwerbsarbeit, die später auch zu anderen, lukrativeren Erwerbsmöglichkeiten führen kann.

Unrealistische Zugangshürden

Früher war für die Arbeit mit Haarglättungschemikalien und ähnlichem ein Diplom notwendig. In den Städten gab es sogar eine zuständige Lizenzierungsbehörde. Doch seit langem – und besonders seit das Einflechten von Haarverlängerungen populär ist – gibt es eine Vielzahl von Anbieter:innen im Markt. Falsch behandeltes oder zu straff geflochtenes Haar kann sehr unangenehme Empfindungen auslösen.
Die Hürden für die Zulassung zu einer staatlich anerkannten Ausbildung sind unrealistisch hoch. Für die je nach Schule ein- oder zweijährigen Ausbildungsgänge, die zu einem staatlichen Diplom («Certificate in Hairdressing») führen, musste man sich schon einige Monate vorher bewerben. Und zwar mit einem «detaillierten Lebenslauf» sowie einer Kopie des Abschlusszertifikates der Sekundarstufe. Jedes Polytechnikum hat hier etwas andere Regeln, aber immer braucht es einen genügenden Notenschnitt im Fach Englisch, meistens auch in Science, Mathematik oder gar in «Fashion and Fabrics». Zudem wird ein «Clearance Letter» von einer zuständigen Regierungsstelle verlangt. Dafür zuständig ist zum Beispiel das Ministerium für Höhere und Tertiäre Ausbildung, Wissenschaft und Technologieentwicklung, im ersten Stock im Block F des sogenannten New Government Complex im Stadtzentrum von Harare.
Aber in einem Land, in welchem bis heute weniger als 20% der Frauen eine abgeschlossene Sekundarschulbildung vorweisen können, sind diese Ausbildungen zur professionellen Haarpflegerin eine fast schon elitäre Angelegenheit. Für jene, die folglich ohne die erforderlichen Zeugnisse den Einstieg ins Berufsleben schaffen möchten, gibt es nur den Weg über den privaten oder gar informellen Bildungsweg. Dafür gibt es heute ein unübersichtliches Angebot von Ausbildungsmöglichkeiten bei spezialisierten Anbieter:innen und diversen Community Colleges. Das KSTC kann wohl zu den letzteren gezählt werden, auch wenn am KSTC die Anforderungen bewusst tief gehalten werden. Bei allen diesen spezialisierten Anbieter:innen dauert die Grundausbildung meist nur wenige Monate, ähnlich wie am KSTC.

Lehrplan «Hairdressing» am KSTC

  • Biologie und Gesundheit von Haut und Haaren
  • Designtheorie Haare und Gesicht
  • Praxis: Schamponieren, Flechtfrisuren (Cornrows, Braids etc.), Dreadlocks, Wellen/Locken,Haarglättung, Färben, Haarverlängerungen, Brautfrisuren, Haarölbehandlungen
  • Sicherheit am Arbeitsplatz
  • Business Skills: Kommunikation mit Kund:innen und (Selbst-)Führung

frauen land

Im Oktober 2021 verabschiedeten 30 Frauen aus verschiedenen lokalen Gruppen und Institutionen in Chipinge eine «Deklaration ländlicher Frauen betreffend Landrechte»

Frauen fordern Landrechte

Im Oktober 2021 verabschiedeten 30 Frauen aus verschiedenen lokalen Gruppen und Institutionen in Chipinge eine «Deklaration ländlicher Frauen betreffend Landrechte»

Die Frauen fordern eine sofortigen Stopp der Vertreibungen von dem Land, das unter den «Customary Land Act» fällt, also nicht an private Eigentümer:innen oder Pächter:innen schriftlich übertragen ist. Die Frauen fordern, dass die Landrechte für alle Frauen gesichert sein sollen, auch für unverheiratete oder Frauen ohne Kinder. Die Deklaration verlangt, dass Frauen und Männer die gleichen Landrechte haben und dass Frauen Entscheidungen über Landnutzung zustimmen oder ablehnen dürfen. Dazu soll auch eine Frauenquote von 50 Prozent in den Komitees gelten, welche über Landnutzung bestimmen.

Die Deklaration fordert zudem, dass Kompensationen für Landenteignungen fair sein müssen und dass der Anstieg der Landpreise im Kontext von Spekulation und Bergbau gestoppt wird.

Die Deklaration

Introduction

The community declaration was conceived when, we the Rural Women of Chipinge in Zimbabwe with support from Platform for Youth and Community Development (PYCD) and Institute for Poverty, Land and Agrarian Studies ([PLAAS) met in Checheche on 05 October 2021. This declaration makes demands  to the Ministry of Lands, Agriculture, Fisheries, Water, Climate and Rural Resettlement  to promote women’s access to use, control, own, inherit and transfer their land and natural resources.

Background

We, the rural women of Chipinge, present these demands  on land rights developed through a consultative process involving representatives of communities and supported  by PYCD and PLAAS. All demands presented below were endorsed by participants.

We demand

  • An immediate stop on forced removals of locals living on customary land especially women and children by the Chipinge Rural District Council.
  • An immediate stop on forced removals of locals living on customary land especially women and children for sugar plantations by Green Fuel.
  • That discovery of gold and diamond minerals must not lead to arbitrary eviction of land rights holders by ALROSA mining companies.
  • That land allocation must prioritise locals especially women rather than foreigners from overseas.
  • That men and women must enjoy the same land rights.
  • That women must have a clear right to say yes or no to developments on their land.
  • An immediate stop in the use of force and violence by investors which includes slashing down crops, confiscating livestock and beating up residents.
  • An end to corruption bribe and undue influence during investor consultation of local leaders like traditional leaders.
  • A review of investment policies that promote ‘land grabbing’ at the expense of the needs of local farmers.
  • Reduction of high rising land prices.
  • Fair compensation that includes alternative productive land and adequate time for relocation in the case of us saying yes to the state/investors taking land for other uses.
  • That compensation must include women and children and not prioritise just men.
  • Fulfilment of promises by the investors like employment of locals.
  • Adequate information on all investments earmarked for our Chipinge district.
  • 50-50 participation of women in traditional leaders’ committees that govern our land.
  • Inclusion of women as traditional leaders.
  • That investors must respect traditional leaders who preside over customary land.
  • Laws that promote joint and equal ownership of land between husband and wife or wives.
  • Clarity on the land rights that are associated with the joint ownership for all family members including the girl child and single ladies with or without children.
  • Secure land rights for all women including single ladies with or without children that are not undermined by other laws such as marital, family, succession and inheritance laws.
  • Support for existing social practises that strengthen poor women’s easy and cheap access to customary land.
  • Banning of social practices that are biased against equal rights for women to inherit, access, own, use and transfer land.
  • Legal recognition of individuals especially women, families and local communities who have been using the land for at least five years.
  • Residential and cropping fields to be held by the family, where beneficiaries are clearly identified , gender inclusive and the list updated all the time.
  • Accountable governance structures of customary lands that consult citizens especially women.
  • Social service delivery like maternal clinics, water, dip tanks for all including women, youth and people living with disabilities.
  • State grants and accessible loans that can empower women who are financially poor to participate in self-help agricultural developmental projects.
  • Restoration of degraded land and soil, including land affected by drought spells and floods caused by recurrent cyclones like Idai.
  • Communal land rights must belong to the citizens and not to the President or Minister.

Unsere Sicht der Dinge

Unsere Sicht der Dinge

Der Afrikanische Nationalkongress (ANC) gilt als die älteste Befreiungsbewegung in Afrika und regiert die demokratische Republik Südafrika seit 1994. Die Popularität der Partei sinkt seit den ersten demokratischen Wahlen im Jahre 1994 als sie fast Zweidrittel der Stimmen gewann. Bei den letzten Kommunalwahlen im November 2021 waren es noch 48 %.

Der Vertrauensverlust der Südafrikaner:innen hängt mit dem Rücktritt vieler hochrangiger ANC-Politiker:innen zusammen. Diese waren in kriminelle Machenschaften verwickelt – von Diebstahl über Geldwäsche bis zur Korruption im grossen Stil. Die Anschuldigungen gegen Ex-Präsident Jacob Zuma führten zu einer Spaltung der Partei. Einige Akteure des innerparteilichen Konfliktes setzen auf Gewalt und heizen die Stimmung mit gewalttätigen Protesten und fremdenfeindlichen Angriffen auf.

Auch die Wirtschaftspolitik der Regierung wirkt sich nachteilig auf die Mehrheit der Südafrikaner:innen aus. Die Arbeitslosigkeit ist so hoch wie nie zuvor und die Einkommensgleichheit steigt in alarmierendem Ausmass. Der Anstieg an xenophoben Attacken gegenüber afrikanischen Migrant:innen führt ausserdem dazu, dass vor allem Simbabwer:innen ihre Koffer packen – aus Angst vor weiteren Gewaltausbrüchen.

Kommunen ohne Soziale Dienste

Korruption, Inkompetenz von Beamt:innen und Politiker:innen und schlechte Planung sind in Kommunalverwaltungen weit verbreitet. Grundlegende Dienstleistungen werden im ganzen Land unzureichend erbracht. Expert:innen sagen, dass die Korruption auf kommunaler Ebene ausser Kontrolle geraten sei. Konkret zu spüren bekommt dies die Bevölkerung. Konflikte lähmen die Behörden, die Gesundheitsversorgung, Sozialhilfe und das Geschäftsleben leiden unter fehlendem Geld und mangelhafter Aufsicht.

Ansteigende Kriminalität

Armut, Ungleichheit und Arbeitslosigkeit erhöhen das Risiko der Jugend für Kriminalität und Gewalt. In den kleinen Gemeinschaften der zentralen Karoo ist die Kriminalität ausser Kontrolle geraten – und das Rechtssystem ist nicht in der Lage, den Anstieg der Verbrechen zu bewältigen. Wirtschaftskriminalität, geschlechtsbasierte und sexualisierter Gewalt sowie gewaltbereite Drogenkartelle zerstören vor unseren Augen das soziale Gefüge der südafrikanischen Gesellschaft.

Wir sind alle betroffen

Wegen der Korruption in Südafrika fehlen dringend benötigte Gelder für den Ausbau der Infrastruktur, die Schaffung von Arbeitsplätzen sowie im Bildung – und Gesundheitswesen. Die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Gemeinschaften sind besonders in Krisenzeiten sichtbar: Die derzeitige Situation wirkt sich nachteilig auf vulnerable Bevölkerungsgruppen aus – insbesondere auf die Landarbeiter:innen-Gemeinschaften in der Zentralkaroo. Die inakzeptabel hohen Lebenshaltungskosten machen uns unmöglich, Grundbedürfnisse zu befriedigen und ein Leben in Würde zu führen.

Barnes Jonas, Chairperson der CKFCA

Die Central Karoo Farmworker Community Association

Die Central Karoo Farmcommunities Association ist eine Dachorganisation von Farmkomitees aus allen Teilen der zentralen Karoo. Sie ist die Stimme der historisch benachteiligten Menschen, die auf den grossen Farmen leben und arbeiten, ohne sie zu besitzen. Die Mitglieder der CKFCA stellen ihre Lage in einen grösseren gesellschaftlichen Kontext und engagieren sich überparteilich Mit ihren «Community Activists» leisten sie auch eine Art zivilgesellschaftliche Sozialarbeit. Die Förderung junger Leute aus ihren Familien und Gemeinschaften liegt der CKFCA besonders am Herzen.

fepa unterstützt die CKFCA seit bald einem Jahrzehnt.