Frauen und Entwicklung

Frauen und Entwicklung

Frauen* haben gleiche Rechte wie Männer und tragen zu allen Entwicklungsprozessen bei. Darum soll die Lage von Frauen verbessert werden.
Es sind die gesellschaftlichen Verhältnisse, die den Eindruck erwecken, Männer würden wichtigere Rollen bei der Verbesserung der Welt spielen: Seit 1901 wurden 90 Männer und bloss 17 Frauen mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, und am WEF waren unter den 3‘000 geladenen Gästen nur 24% Frauen.

Entwicklung braucht Geschlechtergerechtigkeit

Anderseits ist «die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern eines der grössten Hindernisse für nachhaltige Entwicklung, ökonomisches Wachstum und Armutsreduktion», wie die DEZA schreibt.
Die UNO hat darum die Geschlechtergerechtigkeit zu einem Ziel der Nachhaltigkeitsagenda gemacht (Ziel 5): «Wir erkennen, dass die Gleichheit zwischen den Geschlechtern und die Ermächtigung der Frauen und Mädchen einen entscheidenden Beitrag zum Fortschritt leistet. Die Menschheit kann ihr volles Potential nicht ausschöpfen, solange der Hälfte der Menschen ihre Menschenrechte und Möglichkeiten verwehrt bleiben.» Die Wissenschaft untermauert diese politischen Statements.

Ökonomische Entwicklung: Kein Wachstum ohne Frauen


1984 präsentierte die UNO einen ersten Bericht zur Rolle der Frauen in der Entwicklung. Damals ging es noch stark um den Beitrag der Frauen zum Wirtschaftswachstum. Der UNO entging damals schon nicht, dass viele arbeitsintensive Produktionsprozesse im Industriesektor in den globalen Süden verlagert wurden. In den speziellen Exportzonen betrug der Anteil von Frauen in Industriebetrieben oft bereits über 80%. Frauen würden von diesen Verschiebungen zwar auch profitieren, aber der Bericht verwies auf die Notwendigkeit, für Frauen im Industriesektor Verbesserungen zu erreichen. Damals war auch schon bekannt, dass Frauen in der Landwirtschaft eine riesige Rolle übernehmen und dass es darum bei der Förderung von Frauen im Umfeld der landwirtschaftlichen Produktion nicht nur um Gleichstellungsfragen ging, sondern auch um das «Wachstum». Und dann vergass der Bericht nicht eindringlich darauf hinzuweisen, dass man den Frauen in der Wissenschaft und Technologie sowie in der Finanzwirtschaft mehr Gewicht geben müsse, um Entwicklung zu stärken.
Seither ist viel passiert – und doch irgendwie zu wenig. Vor allem hat man neue Problemstellungen erkannt. Im neuesten Bericht 2019 geht es zum Beispiel um die Rolle der Frauen bei der unbezahlten Arbeit. Mehr zu den wirtschaftlichen Fragen finden Sie hier.

Soziale Entwicklung


Bei fepa glauben wir aber nicht nur an die Rolle der Frauen als wirtschaftliche Kraft. Die Gleichberechtigung der Frauen ist eine Voraussetzung für Frieden und Würde und damit auch für eine nachhaltige Entwicklung. Nur wenn Mädchen und Frauen sich in jeder Hinsicht frei und nach ihren Möglichkeiten entwickeln dürfen, prosperieren Gesellschaften vollumfänglich.
Darum setzen wir uns seit den frühen 1960er Jahren für Frauen ein – als Teil unserer Entwicklungs- und Friedensarbeit. Dass diese seit jeher stark von Frauen geprägt wurde, ist sicherlich ein Hauptgrund für die Sensibilität, welche fepa schon immer für Fragen der Frauenrechte und der Frauenförderung hatte. Mehr zu fepa und unserem Einsatz für Frauenanliegen finden Sie hier.
Weil unser Entwicklungsbegriff also weiter ist als nur ökonomische Entwicklung und Wachstum, glauben wir, dass auf einer ganzen Reihe von Gebieten Frauen nicht nur eine Rolle spielen, sondern dass wir wichtige Verbesserungen erreichen müssen, um eine wirklich werthaltige Entwicklung zu machen.

Hindernisse für die Entwicklung von (jungen) Frauen in Simbabwe

Roswita Katsande, Direktorin der simbabwischen Jugendorganisation YETT beschreibt die aktuelle Situation für Frauen in Simbabwe so:
«Frauen werden hier als für die häusliche Sphäre verantwortlich gesehen und sollen die Kinder aufziehen.

Junge Frauen im urbanen Simbabwe treffen täglich auf viele Schwierigkeiten, die einem ungleichen Machtverhältnis der Geschlechter entstammen. Sie setzen sich ein für ihre Gemeinschaften, kämpfen täglich um Land, Wasser, Arbeitsplätze und sehen sich trotzdem systematischer Diskriminierung gegenübergestellt, allein deshalb, weil sie Frauen sind.

Dies bedeutet für Frauen sexuelle und physische Gewalt, geringere Chancen, eine Schule besuchen zu dürfen, überdurchschnittliche Vulnerabilität gegenüber HIV sowie fehlender Zugang zu Besitz- und anderen Rechten.

Urbane Armut ist weit verbreitet in Simbabwe und verunmöglicht Frauen den Zugang zu Gesundheitsversorgung sowie Bildung. Mit ansteigender Arbeitslosigkeit nimmt immer auch die Gewalt gegen Frauen zu.

Der Klimawandel verstärkt unfaire Geschlechterverhältnisse. Wo viel Armut ist, verstärkt sich oft die Benachteiligung von Mädchen und Frauen. Aber auch ganz unmittelbar wirkt sich der Klimwandel aus: Wassermangel hat auf Frauen und Mädchen einen besonders starken Effekt hat, da sie das Wasser nach Hause bringen. Die Situation hat sich durch die landesweite Energiekrise verschärft, da wegen den hohen Benzinpreisen vermehrt Brennholz genutzt wird, das die Frauen ebenso suchen müssen.

Bei all dem haben Frauen zu wenig mitzubestimmen. Wo zum Beispiel in politischen Strukturen Entscheidungen gefällt werden, bleiben Frauen an den Rand gedrängt.»

Lesetipp

Über die Jahre hat sich die Diskussion von «Frauen und Entwicklung» über «Frauen in Entwicklung(sprozessen)» zu «Gender und Entwicklung» bewegt. Unter letzterem Titel existiert seit 25 Jahren eine lesenswerte Zeitschrift.

Climate Heroes

Climate Heroes

Das Projekt Climate Heroes ist 2019 gestartet mit einem Vortrag der Klimatologin Patrizia Imhof an der Mittelschule in Chakohwa. Die Climate Lecture klärte SchülerInnen zum Thema Klimawandel auf, wie sie mit dessen Folgen umgehen können, aber auch wie sie selbst dazu beitragen können, ihn zu verhindern im Rahmen der Möglichkeiten, über die sie verfügen.

Bei der Climate Heroe Challenge wurden drei Schüler ausgezeichnet als Climate Heroes. Dies bildete die Grundlage für den Anfang einer eigenen Initiative der Schülerinnen und Schüler, bei der sie – unterstützt von einem Lehrer – begannen, Setzlinge in Plastiksäcken zu züchten und im Schulhof eine eigene Baumschule anzulegen.

Nun haben sich die Climate Heroes gemeinsam mit fepa und PORET das Ziel gesetzt, alle SchülerInnen zu Climate Heroes zu machen und die Chakohwa Middle School so zur ersten Klimaschule des Landes zu machen.

Die Schüler sammeln selbst Saatgut der umliegenden Bäume und setzen dies nachher in die mit Erde gefüllten Plastikfolien. So ziehen sie Mahagonis, Mango, und andere Frucht- und Nutzbäume auf. Diese können nachher in der Umgebung, vor allem an Hängen gepflanzt werden. So erhöhen sie die Bodenfruchtbarkeit und binden Wasser, sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit auf Niederschlag und kühlen das lokale Klima ab. Dadurch verhindern sie Erosion und stabilisieren sie die Hänge. Ausserdem tragen sie mit Früchten oder später auch Holz als Nutzpflanzen zum Auskommen der Bauernfamilien der Region bei.

Ziel ist es einerseits, den SchülerInnen eine nachhaltige Umgang mit Resourcen beizubringen, aber andererseits auch konkret eine Wirkung zu erzielen. Dadurch lernen sie, dass es durchaus möglich ist, die Vegetation in der Umgebung zu schützen und damit ein Einkommen zu generieren. Letztendlich führt in einem von Hungersnöten und Klimawandel geplagten Land kein Weg an einer landwirtschaftlichen Nutzung vorbei, die sowohl ökologisch, wie auch finanziell und sozial nachhaltig ist.

In der jährlich stattfindenden Climate Lecture werden die SchülerInnen fortan von unterschiedlichen Expert*Innen unterrichtet, die aufzeigen, wie sie sowohl Linderung der Folgen (climate change adaptation) als auch Minderung des Klimawandels (climate change mitigation) bewerkstelligen können.

Die SchülerInnen der Chakohwa Middle School pflanzen zusammen über als 1000 Bäume. Ebenso ist ein neuer Wasserzugagn für die Schule geplant mit Regenwassersammlung.

Weiterführende Informationen

Finanzierung durch:
Crowdfunding im März 2020
Gemeinde Horgen

fepa PartnerorganisationPORET
OrtChakohwa, Chaseyama, Zimbabwe
ZielgruppeKleinbauern im ariden Tiefland von Chaseyama
fepa Beitrag 2020CHF 5500

Stoppt Entführungen, Gewalt und Folter in Simbabwe!

Stoppt Entführungen, Gewalt und Folter in Simbabwe!

Dieser Tage erschüttert eine weitere Gewalttat Simbabwe. Sie zeigt eine bösartige Seite der politischen Unkultur in diesem Land im südlichen Afrika, das im April eigentlich den vierzigsten Jahrestag seiner Befreiung aus der (kolonialen) Unterdrückung hätte feiern sollen.

Am 14. Mai 2020 wurden drei junge Oppositionspolitikerinnen, darunter die 26-jährige Joanah Mamombe, Mitglied des nationalen Parlaments, während einer Demonstration gegen die Massnahmen des COVID-19-Lockdowns von der Polizei verhaftet. Danach verschwanden sie während eines Tages und einer Nacht von der Bildfläche. Nach eigenen Aussagen wurden sie in eine andere Stadt entführt und dort gefoltert. Sie befinden sich jetzt in Spitalpflege. Die Täter sind bisher nicht bekannt, aber der Verdacht besteht – wieder einmal –, dass es sich um Täter aus dem Umfeld des staatlichen Sicherheitsapparates handelt.

Diese Art von Übergriffen kommt in Simbabwe seit vielen Jahren immer wieder vor. Sie sind geradezu zentral für die Einschränkung der Demokratie in Simbabwe. Denn es gibt eine unsichtbare Grenze, hinter der Entführung, Folter und manchmal der Tod auf jene wartet, die ihre Meinung zu kräftig oder zu öffentlich kundtun. Der Fall von Jestina Mukoko ist noch nicht vergessen. Rund um die Proteste und Wahlen im Jahr 2008 waren junge Frauen Opfer schwerer Übergriffe geworden.

In den sozialen Medien hat sich seit dem Abtritt Mugabes ein Diskurs breitgemacht, ob diese Entführungen nur vorgetäuscht seien. Die Art, wie dieses Thema diskutiert wird, ist nicht nur verletzend, sondern lenkt auch völlig von der Tatsache ab, dass die Polizei in den letzten Jahren keine der Entführungen erfolgreich untersucht hat. Die Täter kommen immer davon. Darum sprechen wichtige Stimmen aus der Menschenrechtsbewegung auch von ‚state-sponsored violence‘.

Ein Update

Eine der drei Frauen, Netsai Marova, ist nach Europa geflohen und erhielt Flüchtlingsstatus. Das genaue Land verschweigt sie aus Sicherheitsgründen. Ihre Flucht war nervenaufreibend, nicht zuletzt weil die Behörden 2020 ihren Pass eingezogen hatten. Vom Gericht wurde sie vom Fall ausgeschlossen, damit der Prozess gegen Cecilia und Joanah weitergehen könne. Der Vorfall beschäftigt sie noch immer sehr. [1]

Der Staat in der Pflicht… und die UNO auch

  • Es kann nur eine Antwort des Staates geben: es braucht unabhängige Untersuchungen der Vorfälle; die Resultate müssen öffentlich sein. fepa unterstützt den Aufruf, dass der UN-Sonderberichterstatter über Folter, Nils Melzer, sich für eine solche Untersuchung stark machen soll.
  • Die Sicherheitsorgane müssen die demokratischen Freiheiten schützen, statt die Unterdrückung der freien Meinungsäusserung zu stützen. Diese Forderung hat der UN-Sonderberichterstatter zum Recht auf Versammlungsfreiheit bereits im letzten September gestellt.

Simbabwe war Thema in der 44. Sitzung des UN Menschenrechtsrates in Genf.

Weitere Informationen:

Statement der fepa-Partnerorganisation Youth Empowerment and Transformation Trust

Eindringlicher Brief der Menschenrechtsanwältin Beatrice Mtetwa an den Präsidenten Simbabwes

Thread des Menschenrechtsanwalts Coltart auf Twitter

Menschenrechtsrat der UNO: Simbabwe-Seite

[1] Update der Independent-Zeitschrift, Dezember 2022

Covid-19

Covid-19 in Südafrika und Simbabwe

Aktuelle Situation

Wieviel Ungleichheit in dieser einen Welt ist, erfahren wir in diesen Tagen. Risiken, Gesundheitsversorgung, Lebensumstände und ökonomische Auswirkungen sind ungleich verteilt. Und es ist wahrscheinlich, dass COVID-19 die Ungleichheit vergrössert und viele Menschen in Armut stürzt.

Die Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe lässt sich im Einzelfall nicht steuern. Systematische Benachteiligungen hingegen haben eine Geschichte und können verändert werden. COVID-19 hat ein anderes Gesicht, je nachdem, ob wir in einem gut ausgestatteten Gesundheitssystem oder einem kapitalstarken sozialen Sicherungsnetze aufgehoben sind, oder nicht.

Wir wagen weiterhin zu hoffen, dass die gesundheitlichen Auswirkungen auf die Mehrheit der Menschen auf dem afrikanischen Kontinent kleiner sein werden als hier in Europa. In Südafrika liegt aktuell die Ansteckungsgeschwindigkeit (die Reproduktionszahl R) tiefer. Auch wenn das Gesundheitswesen in den Ländern Afrikas unter der Last von COVID-19 nicht zusammenbricht oder die Lockdown-Massnahmen sanfter sein könnten: der wirtschaftliche Schaden wird immens sein, denn die afrikanischen Wirtschaften sind stark an globale Kreisläufe angeschlossen und ihre auf Rohstoffen und Agrarprodukten basierenden Exportwirtschaften leiden bereits jetzt stark.

Die COVID-19 Krise schärft den Blick von uns allen auf die Probleme und grossen Fragen unserer Zeit, sie zeigt, wie dringend eine Diskussion über Gerechtigkeit und Menschenrechte ist, sie fordert uns zur Solidarität auf, und sie erinnert uns, dass wir Handlungsspielräume und eine Verantwortung haben, unsere Zukunft zu gestalten.

Ausblick 2021

Covid-19 wird auch 2021 unberechenbar bleiben und zu beachten sein. Zusammen mit unseren Partnerorganisationen berücksichtigen wir für unsere Projekte im Jahr 2021 die Risiken von Covid-Übertragungen und neuerlichen Massnahmen zur Eindämmung. Im Zentrum unserer partnerschaftlichen Projektarbeit stehen die Ziele: Welche Zielgruppen wollen wir stärken, wessen Lebenssituationen verbessern? Auf dieser Basis werden wir bezüglich unserer Aktivitäten so flexibel bleiben, wie es sinnvoll ist. fepa bespricht sich darum noch regelmässiger als sonst schon üblich mit seinen Partnern.

Ziele:

  • Zurück aufs Land ist die Devise und Selbsversorgung das Motto: dabei hilft PORET!
  • Frauen stärken und kreativ neue Einnahmequellen finden: dabei hilft PYCD!
  • Lockdown-Hürden überspringen und Lücken schliessen zwischen FarmarbeiterInnen und den Behörden in Südafrika: dabei helfen die Community Activators von CKCFA!
  • Jeder hat ein Recht auf Bildung – trotz Lockdown: dabei hilft das KSTC!

Situationsberichte

Aktueller Bericht 20.07.2021

Dieser und frühere Covid-19-Tagebucheinträge

Die Zahlen steigen weiterhin enorm. Zwischen 1000 und 2000 neue Fälle werden täglich registriert. Somit wird der Lockdown weiterhin verlängert und verschärft. Die Busse des formellen öffentlichen Transports sind nur mit einem Impfnachweis begehbar. Der informelle Sektor ist erneut weitgehend gestoppt. Informelle Verkäufer dürfen beispielsweise nur noch mit einer Sondergenehmigung ihre Ware verkaufen, was schwer zu beschaffen ist.

Andererseits erreicht die Impfkampagne zurzeit Höchstzahlen. Zimbabwe erhielt bis jetzt über 5.5Mio Dosen. Allerdings sind nach wie vor nur knapp 900’000 zweifach und 600’000 Personen einfach geimpft. Das Ziel ist es, täglich 100’000 Dosen zu verabreichen, um bis Ende 2021 die Herdenimmunität bei einer Bevölkerung von 14Mio SimbabwerInnen zu erreichen. Allerdings hat die Regierung 3Mio Johnson and Johnson Dosen abgelehnt. Die Begründung ist, dass Simbabwe nicht über die notwenige Aufbewahrungseinrichtung verfügt, um den Impfstoff richtig zu kühlen. Dieser Entscheid löste aber auch scharfe Kritik aus. Ein Argument ist, dass die Regierung aus politischen Gründen abgelehnt hat, da die Simbabwe – England Beziehung seit knapp 20 Jahren angespannt ist.

Zimbabwe

Südafrika

Aus dem fepa Mitteilungsblatt Mai 2020 ein Artikel zu Covid in Südafrika und Simbabwe.

Unsere interne Notiz zu COVID-19 über die Situation im südlichen Afrika zu Beginn der Pandemie, die für die fepa-Vorstandssitzung am 30.4.2020 entstanden.

Unser Partner Dangwe Arts hat einen Covid-19 Aufklärungssong produziert.

Informationsveranstaltungen:

Was passiert gerade in Simbabwe und Südafrika? Was läuft bei den fepa-PartnerInnen? Wir überwinden die COVID-19-Isolation und bieten jeweils am letzten Montag im Monat ein Zoom-Treffen zu aktuellen Ereignissen oder Partnerprojekten.

Zoom Meeting-ID: 986 4605 6623
Kenncode: 434516

Link: https://zoom.us/j/98646056623?pwd=K3YzQ0JVa3JkNldwS0JHZXJaTFhGUT09

Mehr Informationen zu den Daten und Themen hier.

fepa-Partner setzen sich in ihren Gemeinschaften ein

Alle fepa-Partnerorganisationen begegnen der COVID-19-Herausforderung aktiv. Sie schützen ihre MitarbeiterInnen und stehen auch während der Krise für die Interessen jener Menschen ein, die sie vertreten.

fepa hat alle PartnerInnen schnell mit Informationen, moralischer Unterstützung sowie flexiblen Finanzierungen versorgt. Unsere Partnerorganisationen wissen, dass wir ihnen solidarisch und längerfristig zur Seite zu stehen. Denn die Krise wird die Projekte noch lange beeinträchtigen: Ausbildungszentren wie das Kuwadzana Skills Training Center oder Gruppenkurse wie bei PORET bleiben länger eingeschränkt. Und die Informations- und Aufklärungsarbeit an der Basis wird vorübergehend auf kleine Gruppen beschränkt und mit viel Laufarbeit verbunden sein. fepa hat darum zusätzliche Mittel für die Informationsarbeit in den Gemeinschaften und den Schutz von Mitwirkenden überwiesen. Die Projektbeiträge passen wir flexibel an die Entwicklungen an, damit die Organisationen und die Projektziele weiterleben.

Aktuell führen in Simbabwe die Menschenrechtsorganisationen YETT und PYCD Informationskampagnen durch, die sich besonders an junge Menschen richten. Zudem beobachten und kommentieren sie kritisch, wie sich die Massnahmen auf die Bevölkerung auswirken. In Südafrika setzt sich CKFCA besonders für den Gesundheitsschutz der FarmarbeiterInnen ein. fepa-Partner BHASO arbeitet in der Provinz Masvingo in Simbabwe auf Hochtouren, damit Menschen mit HIV trotz kaum noch zu erreichenden Gesundheitsposten zu ihren Medikamenten kommen.

fepa beschäftigt sich auch mit den strukturellen und langfristigen Auswirkungen der Pandemie für die Länder im südlichen Afrika und setzt sich für globale Solidarität ein.

Weiterführende Informationen

Wiederaufbau nach Idai unserer Partnerorganisation PORET

fepa unterstützt PORET beim Wiederaufbau nach Idai

Wiederaufbau nach Idai unserer Partnerorganisation PORET

Was fepa Partneroganisationen tun und wie wir Sie unterstützen

Distrikt Chimanimani: PORET und CPC

Bei unserer agrarökologischen Partnerorganisation PORET wurden die diversen Anlagen zum Sammeln und Versickern von Regenwasser, die in den letzten zwei Jahren auf dem Areal des Trainingszentrums und auf dem Land von KleinbäuerInnen entstanden sind, durch die starken Niederschläge einem harten Test unterworfen. Sie haben diesen bestanden.

Die Mitglieder des Chaseyama Permaculture Club haben beschlossen, zu Gunsten des Wiederaufbaus aus einer Sammlung unter den Mitgliedern einen Solidaritätsfonds zu äufnen, von dem Opfer des Wirbelsturms direkt profitieren.

Primarschule in Ngangu

Obstgarten der Schule in Ngangu

Bei der Primarschule im Dorf Ngangu mit rund 1000 Schülern, wurde von einem Sturzbach der grösste Teil des rund 800 Bäume zählenden Obstgartens weggeschwemmt. Die Bäume, vorwiegend Bananenstauden, wurden vom Wasser ins Tal gerissen und hinterliessen eine Erosionsrinne in der Grösse eines Flussbetts. Rund 100 der Bäume blieben bestehen. PORET unterstützt die Primarschule nun beim Wiederaufbau des Obstgartens. Neu sollen allerdeings eine grössere Vielfalt an Obstbäumen gepflanzt werden. Dies einerseits um das Lernen neuen Wissens zu ermölgilchen, andererseits aber auch, um eine abwechlsungsreichere und gesündere Ernährung der Dorbevölkerung und der Schüler*innen zu ermöglichen.

PORET erwirbt dazu Setzlinge bei lokalen Bauern und unterstützt damit eine lokalisierte Wirtschaft.

Mahagoni-Pflanzungen

Ebenso stellt PORET 1500 selbst gezogene Mahagoni-Setzlinge zu Verfügung, und unterstützt die Bauern beim Pflanzen. Der rote Mahagoni ist ein inzwischen durch Überweidung selten gewordener Baum. Neben seinen Heilwirkungen stabilisiert er auch Hänge relativ gut. Ebenso wird das Holz des Mahagoni-Baums sehr gern benutzt, weshalb die Bäume relativ selten geworden sind und auf der roten Liste fungieren.

Ihre Unterstützung: Spenden an fepa mit Vermerk IDAI

Überweisung auf das Konto CH97 0900 0000 3000 24056 oder online (Vermerk IDAI auf dem Formular als zweiten Vorname eingeben)

Wiederaufbau nach IDAI unserer Partnerorganisation PYCD

Wiederaufbau nach IDAI unserer Partnerorganisation PYCD

Was fepa Partneroganisationen tun und wie wir Sie unterstützen

Distrikt Chipinge: PYCD mit lokalen Schulräten

Während die Bergregionen Manicalands vor allen von Erdrutschen betroffen waren, wurde das tiefgelegene Chibuwe von den Wassermassen überschwemmt. Im Distrikt Chipinge wurden diverse Schulhäuser beschädigt: Dächer wurden abgerissen, Toilettenanlagen überschwemmt und unterhöhlt. Die Platform for Youth and Community Development (PYCD) hat sehr gute Verbindungen zu den Schulräten in der betroffenen Region und konnte viel Know-How zur Leitung von kleineren Bauprojekten mobilisieren. Darum arbeitet fepa mit PYCD eng zusammen: von fepa kamen finanzielle Unterstützungsversprechen an Schulräte, welche Wiederaufbauprojekte noch vor dem Schulbeginn durchführen konnten.

In Rimbi konnten wir so das Dach der Aula der Primarschule reparieren. Dieses kleine Projekt war innert zwei Tagen abgeschlossen. Weil die Aula täglich auch von den Vorschulkindern für den Kindergartenunterricht benutzt wird, waren alle sehr erleichtert, dass der Unterricht sogleich wieder beginnen konnte.

In Chibuwe war das Projekt etwas grösser. Die halbe Toilettenanlage der Primarschule mit 1‘918 Schülerinnen und Schüler war eingestürzt. Um sie an neuer Lage wieder aufzubauen waren umfangreiche Arbeitsleistungen der Gemeindemitglieder nötig – bis hin zur Herstellung der betonierten Mauersteine. Dieses Projekt wurde Anfang August und damit rechtzeitig vor dem neuen Trimester abgeschlossen. Damit sind die sanitären Anlagen für die vielen Schülerinnen wieder auf einem ausreichenden Stand um einen Minimalstandard an Gesundheitsschutz zu gewähren.

Ihre Unterstützung: Spenden an fepa mit Vermerk IDAI

Überweisung auf das Konto CH97 0900 0000 3000 24056 oder online (Vermerk IDAI auf dem Formular als zweiten Vorname eingeben)

Weitere Informationen zum Zyklon IDAI

Weitere Informationen zum Zyklon IDAI

Der Wirbelsturm Idai: spontane Hilfe und langfristiger Wiederaufbau

Im März 2019 rollte der Wirbelsturm Idai über Mozambique und Manicaland im Osten Simbabwes.  Der Zyklon traf dabei hauptsächlich die beiden Distrikte Chimanimani und Chipinge, in denen zwei fepa Partnerorganisationen beheimatet sind.

Möchten Sie den Wiederaufbau nach Idai unterstützen? Wir sind auf Ihre Spenden angewiesen.

Schwere Schäden an Leben und Infrastruktur

Es handelt sich um eine der schwersten Naturkatastrophen, die das Land je erlebte. Heftige Winde brachten Gebäude zum Einsturz und starke Niederschläge lösten innert kurzer Zeit Überschwemmungen und Erdrutsche aus. Dies ist vor allem deshalb dramatisch, weil der Zyklon die Region während der Erntezeit erreichte, in einem Gebiet, das unter anhaltender Dürre leidet und in dem ein Drittel der Lebensmittel Simbabwes produziert werden.

Mehrere hundert Menschen kamen ums Leben. 60‘000 Menschen wurden durch den Zyklon obdachlos und verloren ihr Hab und Gut, die Produkte ihrer Arbeit und ihre Nutztiere. Ein Bericht der Regierung, der mit Unterstützung internationaler Organisationen erstellt wurde, geht von materiellen Schäden von 500-760 Millionen USD aus. Der Wirbelsturm zerstörte Felder und verursachte Erosionsschäden und, und er beschädigte Infrastruktureinrichtungen aller Art, von denen Schulen, Gesundheitseinrichtungen sowie Energie- und Wasserversorgung betroffen sind. Der Zyklon hat viele direkte Konsequenzen und mittel- und längerfristigen Folgen.  Das stehende Wasser begünstigt unmittelbar die Verbreitung von Krankheiten – darum impfte man grossflächig gegen Cholera– sowie die Vermehrung von krankheitsübertragenden Organismen wie Moskitos. Die durch den Wirbelsturm erschwerte sozioökonomische Situation führt zu Abwanderung aus den betroffenen Gebieten.

Im Bereich der Landwirtschaft geht der Bericht von Wiederherstellungskosten von jeweils rund 17 Millionen USD aus für kurz-, mittel- und langfristige Massnahmen. Diese reichen von der Aufforstung und Neupflanzungen entwurzelter Obstbäume, Verteilen von Saatgut, Wiederaufbau von Bewässerungssystemen und Silos bis hin zu finanziellem Ersatz für die entstandenen Verluste oder neuen Strategien zur Sicherung des Marktzugangs landwirtschaftlicher Produkte aus der Region.

Für den Aufbau von Wasser- und sanitärer Versorgung (WASH) veranschlagt der Bericht ebenfalls einen Gesamtbetrag von 17 Mio USD. Für den Wiederaufbau der medizinischen Grundversorgung, mit Priorität auf der Müttergesundheit belaufen sich die Kosten auf 12 Mio USD. Für den Wiederaufbau von Bildungsinstitutionen und die Wiederbeschaffung zerstörter Ausstattung der Klassenräume wird mit USD 6.5 Mio gerechnet.

SimbabwerInnen für SimbabwerInnen

Viele SimbabwerInnen haben sich in den ersten Wochen nach der Katastrophe spontan in der Hilfe für die Opfer des Wirbelsturms engagiert. Sie spendeten Nahrungsmittel, Decken und sorgten für Angehörige. Unsere Partner setzten sich besonders für die Verletzlichsten ein: Kinder und Jugendliche. Jetzt beobachten sie kritisch die korruptionsgefährdete Umsetzung der Massnahmen auf lokaler Ebene und setzten sich mit eigenen, unbürokratischen Selbsthilfeprojekten für den langfristigen Wiederaufbau ein. Fepa unterstützt seine Partner dabei. Ihre Spende hilft.

Ihre Unterstützung: Spenden an fepa mit Vermerk IDAI

Überweisung auf das Konto CH97 0900 0000 3000 24056

oder online (Vermerk IDAI auf dem Formular als zweiten Vorname eingeben)

Frauen und Gesundheit

Frauen und Gesundheit

Alle Menschen haben ein Recht auf Gesundheit. Gute Gesundheit ist wichtig für vollen Lebensgenuss. Krankheit hingegen ist ein wichtiger Risikofaktor für Armut. [1] Das gilt für Einzelne, aber auch für ganze Staaten, die, wie Simbabwe, unter den Auswirkungen der HIV-Epidemie leiden.

Gesundheit und Ungleichheit

In Simbabwe, wie in anderen Ländern südlich der Sahara, sind Frauen relativ stark in ihrer Gesundheit beeinträchtigt: man spricht in diesem Zusammenhang von einem sogenannten «health burden», also einer Gesundheitslast. Diese Last ist stark durch Ungleichheit beeinflusst. Damit beschäftigt sich ein Bericht [2] aus dem Jahr 2016 mit Daten aus vielen Ländern Afrikas südlich der Sahara (auch aus Simbabwe, für den Zeitraum 2010-2011). Nicht nur zwischen den Geschlechtern, sondern auch zwischen Frauen gibt es grosse Ungleichheiten. Am grössten sind diese, wenn es um Geburten und Schwangere geht – in ganz Afrika südlich der Sahara erhalten nur rund die Hälfte der schwangeren Frauen die grundlegendste medizinische Unterstützung. Die wichtigsten Faktoren, die diese Ungleichheiten erklären, sind Bildungsstand, die finanzielle Situation sowie der Wohnort, bzw. die Erreichbarkeit medizinischer Einrichtungen. Bei jungen Frauen unter 20 ist es zudem entscheidend, ob diese verheiratet sind oder nicht – früh verheirate Mädchen haben eine deutlich höhere Gesundheitslast.

In Simbabwe sind medizinische Angebote für Schwangere nur mittelmässig ausgebaut. Dabei sind gerade gute Gesundheitssysteme für Schwangere und Gebärende also von höchster Bedeutung, um die Leben von Frauen zu schützen. In Simbabwe berichtet UNICEF von einer Sterberate von 581 Frauen auf 100‘000 Lebendgeburten. [3] Zum Vergleich: In der Schweiz sterben bei 100‘000 Geburten 7 Frauen. [4] Das Ziel der Nachhaltigen Entwicklungsziele ist ein globaler Schnitt von 30 Frauen auf 100’000. Angesichts der aktuellen Krise im öffentlichen Gesundheitswesen (man sagt, es liege im Koma), dürfte Simbabwe in den letzten Monaten grosse Rückschritte gemacht haben. Als Land mit einer sehr hohen Rate an HIV-infizierten sind in Simbabwe ist immerhin der Zugang zu Familienplanung und zu HIV-Tests in Simbabwe relativ gut. Die HIV-Ansteckungsquote betrug 2018 in Simbabwe 12.7% (der 15-49-jährigen). [5] Wenngleich der Wert gesunken ist, bleibt die Zahl weiterhin hoch. Dabei sind die jungen Frauen von einem besonders hohen Infektionsrisiko betroffen: auf einen jungen Mann, der sich infiziert, kommen heute 2.5 Mädchen und junge Frauen.

Gesundheit und Geschlechternormen

Patriarchale Geschlechtsbilder und –vorstellungen haben, genau wie soziale Ungerechtigkeit, auch eine Auswirkung auf die weibliche Gesundheit. Im Fall von HIV hängt dies vor allem mit der hohen Exposition junger Frauen gegenüber älteren Männern zusammen. Viele Frauen leisten gelegentlich Sexarbeit und sind dann einem hohen Risiko ausgesetzt. Nicht nur, dass Freier Kondome ablehnen. Oft ist es auch die Polizei, die die Frauen belästigt. [6] Rund die Hälfte der regelmässigen Sex-Arbeiterinnen trägt das HI-Virus in sich.

Abhilfe dank Normveränderung…

Eine im Dezember 2019 im Fachmagazin Lancet publizierte Vergleichsstudie untersuchte Programme, die Gesundheitsinterventionen mit einem Engagement gegen Geschlechterungleichheit kombinierten und die dank umfassender Evaluation wichtige Einblicke im Hinblick auf zukünftige Massnahmen ermöglichen. [7] Laut den Autor:innen zeichnet sich ab, dass Ansätze besonders erfolgsversprechend sind, wenn sie

  • Mehrere Sektoren involvieren (also Zivilgesellschaft, Regierung und Privaten einbeziehen)
  • Auf verschiedenen Ebenen und durch verschiedene Akteure handeln (also zum Beispiel in den Gemeinschaften und im übergeordneten Gesetzesraum agieren)
  • Vielseitige Aktivitäten verbinden
  • aktive Teilnahme und sogar Ermächtigung beinhalten

Die Studie weist besonders auf die Grenzen von Programmen hin, die sich fast ausschliesslich auf die Gesundheit  und Gleichstellung von Individuen konzentrierten. Hier besteht sogar eine gewisse Gefahr eines Backlashs sowohl für die Einzelnen, als auch insgesamt. Darum, so die Studie, würden «gesellschaftliche und strukturelle Elemente restriktiver Geschlechternormen die Anstrengungen untergraben… und Verbesserungen der Gesundheit ausserhalb holistischer, systemischer Ansätze erschweren.» Oder einfacher: Wer an den gesellschaftlich verankerten Normen rüttelt, wird langfristig mehr Erfolg haben.

… und aktiver Mitwirkung der Menschen

Aber eben: Normen lassen sich auch nicht verordnen. Also bleiben die Mitglieder der Zielgruppen wichtig: Sie müssen gemäss der Studie im Lancet involviert werden, denn ihre gemeinsame Reflektion in der Gruppe und Gemeinschaft ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Erfolg.

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Fussnoten und links

[1] Vgl. «Health for all within a Generation», Manifest von MMS-Netzwerks (Medicus Mundi Schweiz)

[2] Inequalities in Women’s And Girls’ Health Opportunities And Outcomes: A report from Sub-Saharan Africa

[3] UNICEF, Report

[4] NZZ vom 8.10.2006

[5] UNAIDS 2019

[6] https://www.avert.org/professionals/hiv-around-world/sub-saharan-africa/zimbabwe

[7] Characteristics Of Successful Programmes Targeting Gender Inequality And Restrictive Gender Norms For The Health And Wellbeing Of Children, Adolescents, And Young Adults: A Systematic Review

PORET: Staff und Freiwillige

PORET: Staff und Freiwillige

Grace Gumba, Research Officer bei PORET

Grace (34) lebt mit ihrer Mutter und ihren zwei Kindern, Dylan (11) und Daleen (6) auf einem Bauernhof. Seit Daleen einjährig ist, lebt sie getrennt von ihrem Ex-Mann.
Grace hatte zuvor bei SEED Co in Harare gearbeitet, wo sie auf Versuchsfeldern Pflanzen setzte. Ebenso arbeitete sie an der offenen Universität von Mutare, wo sie sich, ebenso wie bei anderen früheren Stellen, mit hybridem Saatgut beschäftigte. Darum freut es sie auch, jetzt bei PORET mit biologischem Saatgut zu arbeiten.
Grace engagiert sich dafür, Jugendliche für PORET zu begeistern und sie in die Arbeit mit einzubeziehen. Anfänglich war es schwierig, sie zu überzeuge, bis PORET damit begann, Fussballmatches zu organisieren. Am Rande der Fussballspiele finden Diskussionen über Umweltthemen statt und es werden Bäume gepflanzt. Grace sieht darin die einzige Möglichkeit, Jugendliche zu motivieren, sich bei PORET zu beteiligen.
Grace stieg 2000 mit einer kleinen Anzucht in die Permakultur ein. Heute zieht sie Bohnen, Sorghum, verschiedene Gemüse, Schlangenbohnen und Kürbisse.

Virigina Karisawu, Outreach Officer bei PORET

Virigina (43) wohnt in einem Hof in Chaseyama, wo sie und ihre Kinder sich ein Haus mit einem Zimmer teilen. Ein grösseres Haus, das drei Zimmer enthalten soll, befindet sich momentan im Bau.
Virginia ist geschieden kümmert sich um fünf Kinder, von den zwei bereits verheiratet sind. Sie engagiert sich in der Landwirtschaft und ist stolz auf ihre Baumschule.

Mai Mandonga, Chairwoman des Chaseyama Permaculture Club

Mai Mandonga ist seit zwei Jahren die Leiterin des Chaseyama Permaktultur-Clubs, dessen Führung sie ein weiteres Jahre innehaben wird. Mai ist eine Bäuerin und kümmert sich um ihre Familie in der Ward 2 an der Strasse nach Chimanimani. Sie hat vier Kinder, ihre älteste Tochter ist verheiratet. Mais Mann lebt in Südafrika und arbeitet als Schreiner.
Da sie ohnehin Bäuerin ist, findet sie, dass ihr der CPC keine zusätzliche Arbeit bereitet.

Taurai Dube, erste Freiwilligengruppe 2019

Taurai war Freiwilliger bei PORET. Er wohnt mit seiner Frau und drei Kindern auf dem Bauernhof seiner Mutter, unweit von PORET. Ein einwöchiger Workshop bei CELUCT hat Taurai so motiviert, dass er 2009 zusammen mit anderen Bauern, den Chaseyama Permakulutur-Club gründete.
Die Idee des Feriwilligenprogramm ist es, dass unverbindlich Workshops und Trainings besucht werden können, die PORET anbietet, um diese Methoden dann zu Hause anzuwenden. Er probierte sehr lange, seine Mutter davon zu überzeugen, Methoden aus der Permakultur zu Hause anwenden zu dürfen, vor einem Jahr willigte sie schliesslich ein. Als Freiwilliger möchte er nicht umherwandern, um andere proaktiv zu überzeugen, sondern durch das eigene Handeln selbst ein Beispiel in der eigenen Gesellschaft setzen. Nachbarn fallen seine Resultate auf und sie werden neugierig. Gewisse sind daran interessiert, zusammen zu arbeiten, darum organisiert Taurai Treffen und Trainings. Als Freiwilliger unterstützt er auch PORET, wo er während 2-3 Tagen in der Woche anzutreffen ist.
Taurai unterstützte Grace dabei, die Jugendlichen in der Gegen dafür zu motivieren, bei PORET mitzumachen. Er kann sich daran erinnern, wie es am Anfang schwierig war, aber seit sie begonnen hatten, Fussballspiele zu organisieren, machen die Jugendlichen nun mit.
Ebenso gibt es Mehrgenerationentreffen, wo die Alten und die Jungen verschiedene Themen wie Geschichte, HIV/AIDS, Landwirtschaft und Saatgut.

Hardwork, Freiwilliger aus dem Jahr 2018.

Hardwork lebte und arbeitete in Südafrika als Schreiner und produzierte Schreibtische und andere Möbel. Er kam zurück nach Chimanimani weil er unter Sehstörungen litt. Heute ist seine Familie noch immer in Südafrika, während er im Haus seiner Mutter lebt. Zu Hause betreibt er einen Permakulturgarten.
Das inspirierenste bei PORET ist für ihn, dass man bei PORETs in Trainings lernt, das gelernte dann aber zu Hause anwenden kann. Im Gegensatz zu anderen Programmen bietet es einen Gewinn für einen selbst zu Hause und nicht an einem anderen Ort wie bei Organisationen bei CELUCT or Plan International, wie er aus eigener Erfahrung weiss.
Als Freiwilliger nimmst du Teil an Trainings und setzt das Gelernt zu Hause um. Die Tatsache, dass man lernen und einen direkten Effekt zu Hause feststellen kann fasziniert Hardwork am meisten und motiviert ihn dazu, sich zu engagieren. Er sprach mit seinen Nachbarn und anderen Bauern in seinem Dorf, und stellte fest, dass ein grosses Interesse vorhanden war. Er organisierte dann ein Training mit PORET. Als früherer Volunteer ist er ein Bindeglied für PORET zu den lokalen Famern und sorgt dafür, dass das Wissen sie erreicht.

Besucher:
Chipo Sithole im Namira Village, Ward 3, arbeitet momentan an einem Fischteich und hatte einen Garten neben einem kleinen Bach. Sie baut Zuckerrohr für den Verkauf an. Sie hatte erst 2013 mit Landwirtschaft begonnen und hat 2017 mit dem Nutzen von Permakulturmethoden angefangen. In ihrem Garten gibt es einen grossen Baum, der Regenbaum genannt wird. Regenbäume sind ein wichtiger Indikator, die fruchtbares Land anzeigen.
Rosemary Sunguro, Shati Village, Ward 2, begann 2018 mit Permakultur und hat eine Anzahl Versickerungsgräben auf ihrem Land ausgehoben. Sie ist die Vizeleiterin des CPC im Dorf.
Tatenda Manengureni, Chinyati Village, Ward 2, Freiwillige 2018. Sie hoben die ersten Versickerungsgräben aus, als Eleonora vorbei kam.
Peter Manjoro, Murazvu B, Ward, Freiwilliger 2018. Peter ist der Wissenschaftler unter den Bauern. Er findet es spannend, neue Methoden und Pflanzen auszuprobiern. So testete er zum Beispiel die Beschichtung von Bohnen. Er mischt Melasse mit Asche zum Saatgut und fügt so Nährstoffe hinzu. Dadurch wachsen sie schneller und besser.

fepa PartnerorganisationPORET
OrtChaseyama, Zimbabwe
ZielgruppeKleinbauern im ariden Tiefland von Chaseyama
fepa Beitrag 2018CHF 70’000
fepa Beitrag 2019CHF 80’000

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