Jugend

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Fepa FreundInnenbuch

Fepa Freunde stelllen sich vor

Die neue Generation der Fepa FreundInnen von überall stellt sich vor, indem sie von Ihren LieblingskünstlerInnen, Vorbildern, Lieblingsspeisen und mehr erzählen.

Artikel über Jugend im fepa-Mitteilungsblatt Mai 2021

Über die Schwierigkeiten, als aktive BürgerInnen Verbesserungen zu bewirken

Ein Artikel von unserem Vorstandsmitglied Susanne Zurbuchen über das Potential der simbabwischen Jugend und die Hürden, die sich ihr in den Weg stellen.

Bericht über die Jugend in Simbabwe

Decades of Struggle and Hope: A Zimbabwean Youth Compendium. Ein Bericht unserer Partnerorganisation YETT. Hier Ausschnitte in deutsch.

Key Asks aus Jugendsicht

Die 13 wichtigsten Forderungen an die Regierung in Simbabwe

Jungsein im heutigen Südafrika

Ein Essay zur Jugend nach einem Vierteljahrhundert südafrikanischer Demokratie von Evan Cupido, Johannesburg

Frauen und Wirtschaft

Frauen und Wirtschaft

Frauen spielen in der Gesamtwirtschaft Simbabwes eine riesige Rolle und leiden gleichzeitig unter einer Reihe von Benachteiligungen. Als grobes Fazit muss man festhalten: Frauen arbeiten mehr als Männer und sind grösseren Risiken ausgesetzt.
Simbabwische Frauen sehen es als ihre Aufgabe, die Familie zu ernähren. Sie stehen frühmorgens auf, machen den Haushalt und dann gehen sie an den Arbeitsplatz.
Frauen, die ökonomisch gestärkt sind, neigen dazu, andere Menschen um sie herum zu ermächtigen, einschließlich ihrer Kinder, Familien und der gesamten Gemeinschaft.

Frauen auf dem Arbeitsmarkt

Frauen machen Karriere und sind erfolgreich. Aber die Widerstände sind oft sehr gross, wie Rosewita Katsande vom Jugendnetzwerk YETT berichtet, die den Arbeitsmarkt und Frauenkarrieren seit vielen Jahren beobachtet.

Arbeitslosigkeit und Arbeit im informellen Sektor

Viele Frauen mit Berufsausbildung sind arbeitslos, vor allem in den Städten. Eine Studie mit fast 6‘000 jungen Simbabwer:innen zeigte, dass Frauen nur eine halb so grosse Chance auf eine Anstellung im formellen Sektor haben: nur gerade 5.2% aller Frauen arbeiten unter einem richtigen Arbeitsvertrag. Umgekehrt sind deutlich mehr Frauen als Männer im informellen Sektor tätig. Allerdings sind die meisten Arbeitgeber im informellen Sektor Männer, wie eine Studie der internationalen Arbeitsorganisation ILO zeigte. In den letzten Jahren sind Frauen vermehrt in Männerdomänen aktiv, dazu gehören auch kleinste Minen oder Steinbrüche.
Zwar gibt es für den informellen Sektor auch informelle Sozialversicherungssysteme, aber viele Frauen können keine regelmässigen Beiträge leisten. Auch die Gesundheitsversicherungen sind für diese Frauen und ihre speziellen Bedürfnisse wenig zugänglich.
Viele Frauen müssen mehr als einen Job bewältigen um genügend Einkommen und eine stabile finanzielle Situation zu haben. Eine grosse Zahl der Frauen arbeitet darum mehr als 70 Stunden pro Woche. Die YETT Studie zeigte auch einen enorm hohen Anteil von Frauen, die regelmässig oder vorübergehend mit Sexarbeit einen Nebenerwerb bestreiten.

Frauen auf dem Land

Auf dem Land sind die Arbeitslosenraten unter den jungen Menschen niedriger als in der Stadt. Hier leben die Menschen immer noch von der Landwirtschaft. Obwohl Frauen eine entscheidende Rolle im Agrarsektor spielen, sind sie stark marginalisiert. Frauen in ländlichen Gebieten arbeiten gemäss aktuellen Studien 16 bis 18 Stunden am Tag. Während Männer nur rund 45 Prozent der Leistungen im Agrarsektor beitragen, ist der Prozentsatz der Frauenbeteiligung auf 55 Prozent gestiegen. Aufgrund der kulturellen Normen sind Frauen jedoch ihren Ehemännern/Partnern untergeordnet und so treffen Männer Haushaltsentscheidungen, über Grundbesitz, Finanzen und alle wertvollen Nutztiere in letzter Instanz, oft ohne vorherige Absprache mit ihren Frauen.
Die Grundlage für die ländliche Wirtschaft ist der Zugang zu Land. Dieser wird Frauen oft verwehrt. Witwen zum Beispiel gehen regelmässig leer aus bei der Verteilung des vererbten Landes ihres verstorbenen Gatten. Auch grosse Investitionsprojekte haben oft besonders negative Auswirkungen auf die Frauen, wie das Beispiel in Chisumbanje zeigt. In den Gebieten, wo die sogenannten Fast Track Land Reform durchgeführt wurden zeigt sich insgesamt auch, dass Frauen benachteiligt wurden.

Land ist eines der markantesten Bespiele, wie Frauen vom Zugang zu Produktionsmitteln ausgeschlossen werden. Das gilt auch für den Kapitalmarkt. Der finanzielle Status der Frauen in Simbabwe ist deutlich niedriger als jener der Männer. Die Erfahrungen in unserem Pilotprojektgebiet zeigen, dass Frauen praktisch keinen Zugang zu kommerziellen Krediten erhalten, vor allem weil sie in einer Welt, in der sie faktisch von Eigentums- und Erbrechten ausgeschlossen sind, keinerlei Sicherheiten einbringen können. Der in anderen Ländern vorhandene Mikrobankensektor ist in Simbabwes ländlichen Gebieten vollständig abwesend.

«Armut wird weiblicher»


Gerade im Landwirtschaftssektor finden wir viele Faktoren, die Frauen benachteiligen: die landwirtschaftliche Produktion zahlt Frauen niedrigere Löhne, die kommerzielle Landwirtschaft (und Männer) verdrängen Frauen vom Land und machen insbesondere Druck auf Produzent:innen, der sich auf die Arbeits- und Anstellungsverhältnisse überträgt. An vielen Orten werden Frauen also in einen Arbeitsmarkt gedrängt, der ihnen ungenügende und unfaire Löhne zahlt. Das hat vielleicht auch etwas damit zu tun, dass bäuerliches Wirtschaften Frauen (und Kinder) in arbeitsintensiven Zeiten mobilisiert während regelmässig anfallende Tätigkeiten eher von Männern erfüllt werden. «Die Armut hat das Gesicht einer Frau», schreibt eine Simbabwerin, oder, um es in der Fachsprache zu googlen: «Feminization of Poverty»

Haushaltsarbeit und unbezahlte Arbeit

Dass Frauen sehr viel unbezahlte Arbeit im Haushalt, bei der Kindererziehung oder der Pflege von kranken oder von alten Menschen leisten, ist ein globales Phänomen, das von den Wirtschaftswissenschaften sträflich vernachlässigt wird.

Frauen, die an Orten leben, wo die Infrastruktur schlecht ist, verbringen noch viel mehr Zeit mit Arbeiten rund um die Haushalt. Eine Studie der englischen NGO Oxfam errechnete, dass Frauen aus den ärmsten Haushalten jeden Tag durchschnittlich 40 Minuten mehr mit Feuerholzsammeln und Wasserholen verbringen, als ökonomisch bessergestellte Frauen. Im Laufe eines ganze Frauenlebens macht das ein volles Jahr aus. Mädchen aus diesen Haushalten müssen sich sieben Stunden pro Woche mehr um den Haushalt kümmern. Das wirkt sich natürlich auch auf die Ausbildung aus!
Das heisst eben auch, dass Frauen früher zu arbeiten beginnen als ihre männlichen Geschwister. Schon im Kindesalter erwartet man von Mädchen, dass sie im Haushalt mitarbeiten. Mehr dazu im Kapitel Generationen.
Gerade in Ländern wie Simbabwe, wo HIV sehr weit verbreitet ist, ist zusätzlich auch noch die Zahl derjenigen reduziert, die überhaupt solche Aufgaben übernehmen können. Die Internationale Arbeitsorganisation stellte fest, dass in Simbabwe auf 4 Leute, die pflegen können fast 3 Personen kommen, die sie pflegen müssen. Die HIV-Epidemie hat viele ältere Menschen, und gerade Grossmütter, mit vielen zusätzlichen Aufgaben belastet.
Familien, die es sich leisten können, stellen in Simbabwe Haushalthilfen ein. Die Regierung hat einen Minimallohn festgehalten für diesen Sektor. Bei der letzten Anpassung im September wurde ein Lohn von rund 170 Zimbabwe Dollars festgelegt, wenn Hausangestellte gratis am Arbeitsort wohnen können. Das wären zum heutigen Kurs weniger als 10 USD. Aktuell kann sich eine Hausangestellte mit einem solch Lohn gerade noch zwei 10-Kilosäcke Mais kaufen.

Der Klimawandel macht die Sache für viele Frauen und Mädchen noch schlimmer. Nicht nur, dass er Ertrags- und Einkommensausfälle bringt und so die Armut verstärkt, was sich wiederum nachteilig auf die Chancen von Frauen auswirkt. Mit dem Klimawandel steigt auch die Arbeitslast zum Beispiel fürs Wasserschöpfen stark an. Und weil Frauen zentral sind sowohl bei der Produktion als auch der Zubereitung von Nahrung, bedeuten aufwändigere, aber zum Beispiel trockenheitsresistente Getreide unter Umständen auch mehr Arbeit. Insgesamt kann unter der Mehrfachbelastung die Versorgung der Frauen und der Familie leiden, wobei es nicht nur um Menge der Nahrung geht, sondern eben auch um ihre Qualität oder Ausgewogenheit.

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Frauen und patriarchale Kultur

Frauenrechte und patriarchale Kultur

Aktuelles

Hier finden Sie einen Bericht zu einem Zoom-Meeting mit Kumbirai Kahiya zum Thema Genderjustice.

Hintergrund

«Frauen treffen auf viele Herausforderungen. Teils resultieren diese direkt aus traditionellen Vorstellungen unserer Gemeinschaft und aus patriarchalen Strukturen. Teils werden sie durch diese Strukturen erst zugespitzt.» Dies sagt Cynthia Gwenzi, Genderbeauftragte bei der Platform for Youth Development im Osten Simbabwes.

Sind die Gesellschaften im südlichen Afrika also patriarchal geprägt? Die Antwort lautet: Ja, sowohl vorkolonial wie auch als Resultat der Kolonialgeschichte.

Unterdrückung der Frauen vorkolonial und kolonial

Der Afrikahistoriker Jeff Guy postulierte 1990, dass man «die Unterdrückung der Frauen in den vorkolonialen Gesellschaften im südlichen Afrika am besten verstehen kann, wenn man sich die Produktionssysteme dieser Zeit anschaut…diese Gesellschaften basierten auf der Aneignung der Arbeit der Frauen». Heute sind solche materialistischen Sichtweisen – obwohl nicht falsch – durch eine breitere Kulturgeschichte ergänzt worden, welche Frauen einen Platz als Handelnde zu allen Zeiten zurückgibt. Die Ikone dafür ist Nehanda Charwe Nyakasikana, die im ersten antikolonialen Kampf in Simbabwe eine mächtigen spirituelle Anführerin war.

Die Geschichte zeigt, dass die Kolonialzeit das patriarchale System massiv verstärkte. Ein Beispiel aus Simbabwe war das faktische Verbot für junge Frauen (ab 12 Jahren!) sich einer arrangierten Ehe zu entziehen. In der vorkolonialen Zeit hatten Frauen nämlich noch die Möglichkeit mit einem Liebhaber über alle Berge zu entlaufen und so zu einer Liebesheirat zu kommen, die nachträglich von den Familien regularisiert wurde. Das koloniale Ehegesetz aber schrieb fest, dass Heirat und Zusammenleben «immer» der Zustimmung des pater familias bedurfte.

Die Geschichte der kolonialen Rechtsprechung und Verwaltung und auch der christlichen Mission zeigt, dass die patriarchalen Vorstellungen der Kolonialherren und Missionare immer wieder zu einer Allianz mit besonders patriarchalen Interessen von Afrikanern führte. Zweifellos waren viele Missionsstationen ein Hort für junge Frauen, die sich aus beengenden Verhältnissen zu befreiend suchten. Allerdings kam diese Befreiung meist zum Preis der Unterordnung unter den Paternalismus der Missionsvorsteher.

Rassistische und patriarchale Auslegungen von «Traditionen»

Die simbabwische Sozialwissenschaftlerin Rekopantswe Mate schrieb kürzlich für die Zeitschrift afrika süd vom Gewohnheitsrecht als einer rassistisch und männlich voreingenommenen Version von Kultur und Tradition. Dieses Gewohnheitsrecht sei, so Mate, stabil, weil Religion, Bildungssystem und auch die Vorstellung von «Entwicklung» den Frauen auch heute eine emanzipierte Sicht auf die Geschichte erschweren.

So gehen Gewohnheitsrecht und moralische Verurteilungen oft Hand in Hand. Frauen, die sich der männlichen Kontrolle entziehen, spricht man bis heute die Ehrenhaftigkeit ab und bezeichnet sie oft als «Prostituierte». Schon der Wegzug in die Stadt untergrub die Ehrenhaftigkeit einer Frau. Frauen in der Stadt entwickelten darum neue Kodices der Ehrenhaftigkeit – wobei es wichtig bleibt, den Kontakt zur Familie auf dem Land weiter zu pflegen. Gerade dieses Beispiel zeigt gut, wie sich in der Kolonialzeit neue Formen patriarchaler Unterdrückung ebenso wie neue Formen der Geschlechteridentitäten, wie sie von Frauen gelebt werden, ergaben.

Kulturdebatte im Zeichen eines antifeministischen Backlash

Wer sich auf Kultur beruft, nutzt bis heute eine der bedeutsamsten Waffen in den Debatten rund um die Rechte der Frauen. NGOs, welche Frauenrechte vertreten, werden von vielen, nicht zuletzt der regierenden Partei, als eine Art trojanisches Pferd dargestellt, mit dem der Westen versuche, eine neoimperialistische Kontrolle über Simbabwe zu erhalten.

Feministinnen und ihre Organisationen betonen dagegen, dass Frauenrechte durchaus eine simbabwische Angelegenheit seien und betonen auch die Rolle dieser Rechte in den Kulturen Simbabwes. Sie bezeichnen zum Beispiel Kinderheiraten als «schädliche kulturelle Praktik»: nicht weil diese in den lokalen Kulturen unbedingt verwurzelt sind, sondern vielmehr weil die patriarchale Verdrehung der Kultur zu Auswüchsen führe und diese dann auch noch als «Traditionen» legitimiere.

Ein Beispiel dafür war 2006 die Einführung von Gesetzen gegen häusliche Gewalt. Letztlich setzten sich die Frauenministerin und die zivilgesellschaftlichen Organisationen durch. Die Debatte war allerdings hitzig und laut, gerade weil sich auch Oppositionspolitiker ins Lager der ablehnenden Männergilde stellten. Sie sagten, dass Frauen nicht gleich seien wie Männer und dass dieses «diabolische» Gesetz den traditionellen Status von Männern unterminiere. Dass sich der Staat in die privaten Belange von Männern einmische, verstosse gegen Kultur und Traditionen. Gehorsamkeit in der Ehe und züchtige Kleidung wurden als traditionelle Mechanismen gegen geschlechtsbasierte Gewalt propagiert.

Verpasster Aufbruch?

Dass sich solche kolonial überlagerten Argumentationsströme bis heute halten können, ist eigentlich erstaunlich. Denn in den 1970ern waren die jungen Frauen eingeladen worden, sich in neuen Rollen als Befreiungskämpferinnen im antikolonialen Krieg zu engagieren. Vielen taten das – und viele wurden enttäuscht. Wenn man diese Phase auch als eine erste Phase des Feminismus in Simbabwe bezeichnen kann, so muss man doch insgesamt von einem patriarchalen Backlash im Namen von Traditionalismus und Nationalismus sprechen.

Frauen machen Geschichte

Gibt es einen Weg aus diesem Backlash, der auf eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte verzichten könnte? Wie sonst verteidigt frau* sich gegen jene, die sich auf vermeintlich unerschütterliche Traditionen berufen und patriarchale Kultur als «echt afrikanisch» verteidigen? Mit welchem Bewusstsein liesse sich das Argument entkräften, dass der Einsatz für «Fairness und Gleichberechtigung … kulturfeindlich, unafrikanisch und damit subversiv» sei?

Rekonpatswe Mate verweist darauf, dass man vor allem die Veränderbarkeit der vorkolonialen Praktiken wieder ins Zentrum stellen müsse. Dass Kulturen und Traditionen Lösungen für Gemeinschaften bringen sollten und nicht darum existieren, damit es etwas gibt, was absolut und unveränderlich ist. Und sie betont, dass der Mangel an Reflektion über den Einfluss der Kolonialherrschaft schwer wiege. Darum sei ein direkter Rückgriff auf heute vermeintlich verbürgte vorkoloniale Modelle nicht sinnvoll. Insgesamt scheint Rekonpantswe Mate wenig Hoffnung zu haben, dass heute für eine solche historische Auseinandersetzung die Voraussetzungen und ein guter Raum bestehen.

Breitere Bündnisse für eine progressive Kultur

Die fepa Partnerorganisation Platform for Youth and Community Development, zu der auch Cynthia Gwenzi gehört, sieht das etwas positiver. Hoffnung könnte geben, dass die Debatte um Frauenrechte und Kultur das übliche binäre politische System in Simbabwe durchbricht. Was 2006 mit der Debatte um häusliche Gewalt begann, zeigt sich noch heute: PolitikerInnen aller Lager setzen sich öffentlich für Kampagnen gegen geschlechtsbasierte Gewalt ein. Das öffnet Möglichkeiten für zivilgesellschaftliches Engagement und Allianzen unter Frauen, in dem Diskussionen um progressive und emanzipatorische Elemente in den Traditionen möglich werden. Für Cynthia Gwenzi ist das einer der Hebel, um eine progressive Kultur zu erstreiten.

Wer mehr über die Bedingungen für Feminismus und den Aktivismus für Frauenrechte wissen möchte, besucht unsere Informationsseite über Afrofeminismus oder folgt uns für regelmässige Updates auf Facebook. Vergessen Sie nicht, die Events zu teilen und fepa zu liken!

Anhang: Aspekte historischer Geschlechterverhältnisse in Simbabwe, basierend auf Mate und anderen

Vorkoloniale Geschlechterverhältnisse

– Simbabwe ist ethnisch und kulturell vielfältig. Kulturelle Identitäten waren immer flüssig: gerade Frauen erwarben sich durch Heirat und Wegzug vielfältige Identitäten.

– Patriliniearität: bei den meisten ethnischen Gruppen verläuft die Gruppenzugehörigkeit, damit auch der Zugang zu Ressourcen oder die Vererbung in der Vaterlinie.

– Patriarchalisch: vorkoloniale Gesellschaften in Simbabwe waren männlich dominiert

– Frauen hatten einen niedrigeren Status. Grossfamilien verfügten über sie als Geschenke an Mächtige, als Schuldpfand oder als Ersatzfrauen. Frauen, die in privilegierte Verhältnisse geboren wurden, blieben eher geschützt.

– Die Ehe «war eine verwandtschaftliche motivierte und männlich dominierte soziale, wirtschaftliche und politische Allianz zwischen bzw. innerhalb von Verwandtschaftsgruppen». In anderen Worten: Die Ehe war nicht eine reine Liebesheirat, sondern sollte den Familien und Gemeinschaften dienen.

– Der «Brautpreis» war Ausdruck dieser wechselseitigen Beziehungen: Familien tauschten wertvolle produktive Gegenstände mit der Elternfamilie der Frau aus.

– Ehefrauen erhielten Zugang zu Land und konnten darauf ihre eigenen Einkünfte zur Ernährung der Familie erarbeiten. In der Shonakultur konnten sie die selbst erzielten Erträge auch vererben.

Christianisierung und Kolonialzeit

– Wirtschaftlich profitieren bis ca 1930 Frauen von neuen Möglichkeiten. Als die Kolonialwirtschaft dann vermehrt männliche Arbeitskräfte benötigte, stieg die Arbeitslast für Frauen stark an.

– Gleichzeitig etablierte sich ein koloniales Rechtsystem, das die Möglichkeiten der Frauen stark einschränkte. Man gab den Männern neue Möglichkeiten an die Hand, Frauen zu kontrollieren, wenn das half, die Kontrolle über die Männer zu wahren. Im Kontext eines dualen Rechtsystems verfestigte sich ein patriarchales «eingeborenes» Gewohnheitsrecht, das bis heute eine moralische Vorherrschaft beansprucht.

– Christliche Gemeinschaften boten neue Rollenmodelle und Weiblichkeiten, geprägt durch «Häuslichkeit». Sie propagierten männlich dominierte Formen der Landwirtschaft.

– Viele Aktivitäten von Frauen gingen verloren: in der vorkolonialen Zeit waren Frauen noch häufiger als Handwerkerinnen, als Heilkundige oder Hebammen, oder sie gingen auch mit Männern auf die Jagd. Viele dieser Gebiete wurde neu reguliert zum Nachteil afrikanischer Frauen.

– Der «Brautpreis» kam als eine Monetisierung der Ehe in eine pauschale Kritik. In der Praxis aber ist er bis heute die Voraussetzung für eine als respektabel angesehene Ehe.

Frauen, Gewalt und Frieden

Frauen, Gewalt und Frieden

Simbabwe ist ein fragiler Staat, dessen Einwohner:innen viel Gewalt als Teil politischer Konflikte erlebt haben. Seit 2000 wurden engagierte Frauen und ganze Gruppen von Frauen, z.B. städtische Markthändler:innen, wiederholt zur Zielscheibe geschlechtsbezogener und sexueller Gewalt.

Auch im Alltag ist geschlechtsbezogene Gewalt ein grosses Problem wie unsere Projektpartnerinnen berichten.

Frauen, egal ob in Simbabwe oder der Schweiz, müssen also vor Gewalt in Beziehungen besser geschützt werden.

Frauen sind auch Täter:innen. Und Frauen sind zentrale Pfeiler für die Friedenspolitik. Ihr Einsatz für gewaltfreie Konfliktlösung ist nicht nur wichtig – er kann auch gefördert werden.

Seit Corona

Die «Shadow Pandemic» (Schattenpandemie) seit dem Ausbruch der Covid-Pandemie ist auch in Simabbwe stark bemerkbar. Der Begriff Shadow Pandemic wurde von der Uno festgelegt, um die Zunahme der häuslichen Gewalt während COVID-19 zu benennen. In Simbabwe ist die häusliche Gewalt in körperlicher, mentaler und sexueller Form um ca. 40% gestiegen. Es machte sich auch stark bemerkbar, dass immer mehr Jugendliche in sexuelle Aktvitäten einbezogen sind. Dies äussert sich in Form von Geschlechtskrankheiten und Teenagerschwangerschaften. Grund dafür ist, dass sie wegen der Schulschliessung zu wenig beschäftigt sind und nicht die nötige Begleitung durch die Pandemie erhalten. Auch das Verheiraten von Mädchen aus finanzieller Not hat zugenommen.

Rechtliche Verfolgung

Am 14. Mai 2020 sind drei junge Politikerinnen entführt und gefoltert worden. Die profilierte und vielfach ausgezeichnete Menschenrechtsanwältin Beatrice Mtetwa sagt es in einem Brief an den Präsidenten Simbabwes deutlich: Es handelt sich um ein Verbrechen, dass gegen Frauen ausgeübt wurde, weil sie sich als Frauen in die nationale Politik einmischten.

Simbabwes fortschrittliche Verfassung als Grundlage für Verbesserungen

In Simbabwe existiert seit 2013 eine Verfassung, welche die Gleichstellung der Geschlechter als ein Grundprinzip der Nation festhält. Es bleibt jedoch noch viel zu tun, bis die bestehenden Gesetze mit der Verfassung in Einklang sind und umgesetzt werden. Das Engagement vieler Organisationen und Gruppen für Menschenrechte und insbesondere für Frauenrechte ist deshalb zentral für den Aufbau einer gleichberechtigten und friedlichen Gesellschaft. fepa hat Partner:innen in Simbabwe, die Frauen beraten, fördern und vernetzen.

Realität heute

Gewalt an Frauen ist verbreitet in Simbabwe. Das Ausmass festzustellen ist schwierig. Frauen haben viele Gründe, die Täter nicht anzuzeigen. Die Polizei bleibt meist untätig, viele Frauen kennen ihre gesetzlich festgeschriebenen Rechte nicht, sie werden auch mit unsensiblen, anklagenden Fragen gequält oder sogar tätlichen Angriffen ausgesetzt.

Auch die Tatsache, dass die Gesundheitsdienste und die Polizei nicht systematisch Daten zur Gewalt an Frauen erheben, erschwert es, das Ausmass von Gewaltakten festzustellen.

Hier ein paar Zahlen aus Umfragen und wissenschaftlichen Studien:

* Fast die Hälfte aller Frauen hat körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren. Eine von drei Frauen erleidet sexuelle Gewalt bevor sie 18 Jahre alt ist.

* 43 Prozent der Mädchen zwischen 13 und 17 Jahren gaben an, dass sie zum ersten Geschlechtsverkehr gezwungen wurden.

* Simbabwe hat eine der weltweit höchsten Raten von Ehen minderjähriger Mädchen: Drei Jahre nachdem Simbabwes Verfassungsgericht Kinderehen als verfassungswidrig erklärte und ein Mindestalter von 18 Jahren festsetzte, hat die Regierung noch keine Strukturen geschaffen, um dieses Gerichtsurteil umzusetzen.

* 6.6 Prozent der Frauen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren sind HIV-positiv. In Afrika südlich der Sahara ist geschlechtsbasierte Gewalt hauptverantwortlich für HIV und AIDS Infektionen von Frauen. Männer haben oft aussereheliche Sexualbeziehungen und ihre Frauen haben nicht die Macht, den Gebrauch von Kondomen durchzusetzen. So leben sie in ständiger Angst vor einer Ansteckung.

Ursachen

Die Hauptursache für die geschlechterbasierte Gewalt liegt im Machtgefälle zwischen Männern und Frauen. Frauen sind in vielen Bereichen benachteiligt: Landbesitz, Bildung, Erbrecht usw.

* Es herrscht eine Kultur des Schweigens unter den Frauen. 34.7 Prozent der befragten Frauen gaben an, niemandem erzählt zu haben, dass sie missbraucht werden. Gewalt an Frauen wird als ein Familienproblem angesehen und politische Massnahmen werden daher nicht ergriffen. (Zimbabwe Health and Demographic Survey of 2005-2006).

* Frauen, die kein eigenes Einkommen haben, sind am häufigsten körperlicher Gewalt ausgesetzt, da sie zu 100 Prozent von ihren Ehemännern abhängen. Eine betroffene Frau sagt von sich: «Ich wünschte so sehr, dass ich eine Arbeit hätte. Mein Mann schlägt mich immer mit geballten Fäusten, wenn ich ihm sage, dass wir nichts mehr zu essen haben am Ende des Monats. Ich kann ihn nicht einmal bei der Polizei anzeigen, denn das würde meine Lage nur verschlimmern. Wenn er eingesperrt wäre, könnte ich gar nicht mehr für meine Kinder sorgen..» (Gender Based Violence and its Effects on Women’s Reproductive Health: The Case of Hatcliffe, Harare, Zimbabwe).

* Daten aus Simbabwe zeigen, dass Gewalt von Intimpartnern am häufigsten an Frauen zwischen 15 und 49 Jahren verübt wird. Diese Frauen haben Kinder zu versorgen und sind abhängig von ihren Partnern. 35 Prozent dieser Altersgruppe hat körperliche Gewalt erlitten. Jede dritte Frau erleidet emotionale Gewalt von ihrem Ehemann.

* Der Bildungsstand einer Frau ist entscheidend. In einer wissenschaftlichen Untersuchung wurde ermittelt, dass 77 Prozent der Frauen, die körperliche Gewalt erlitten, nur eine Grundschulbildung hatten, 20 Prozent hatten einen sekundären und 3 Prozent tertiären Bildungsabschluss.

* fepa-Projektpartner PYDC Gender trifft einen Kern der Sache mit der Forderung «Give us books, not husbands» (Gebt uns Bücher, nicht Ehemänner).

Folgen: Gesundheit und Wohlbefinden in Gefahr

Viele Studien haben gezeigt: Überall auf diesem Planten ist geschlechtsbezogene Gewalt ein riesiger und unterschätzter Faktor für Krankheit und Tod.

* Gewalt gegen Frauen hat schwerwiegende psychische, physische und soziale Folgen. Überlebende leiden unter Depressionen, Panikattacken, Schuldgefühlen, Scham und dem Verlust der Selbstachtung. Manchmal werden sie von ihren Partnern und ihren Familien verstossen. Schwangerschaften, gefährliche Abtreibungen, sexuell übertragbare Krankheiten, sexuelle Dysfunktion, chronische Infektionen, die zu Unfruchtbarkeit führen – all dies sind Folgen von Gewaltakten gegenüber Frauen. Sie zerstören die Gesundheit und die Lebensenergie.

* Vergewaltigung und physische Gewalt verursachen mehr Todesfälle von Frauen als andere Faktoren wie Krebs, Verkehrsunfälle, Kriege und Malaria. Jeder fünfte Krankheitstag einer Frau im Alter zwischen 15 und 45 geht auf geschlechtsbezogene Gewalt zurück.

So wird besser verständlich, wieso Cynthia Gwenzi für PYCD nicht nur Koordinatorin in Geschlechterfragen sondern auch «Wellness-Officer» ist. Es geht nicht um Saunalandschaften, sondern um Fragen des Wohlbefindens. Wellness als Überlebensfrage!

Zukunftsperspektiven für die Reduktion von Gewalt…

Das Problem der geschlechtsbasierten Gewalt ist in Zimbabwe erkannt. Die Regierung erarbeitete eine Strategie 2012-15 gegen geschlechterbasierte Gewalt. Doch umgesetzt ist noch nicht viel. Letztlich können solche Veränderungen auch nicht einfach oder alleine von den guten Programmen internationaler Organisationen erreicht werden. Es braucht besonders die vielen engagierten Frauen, zu denen auch unsere Partnerorganisationen YETT und PYCD Gender gehören. Was diese Organisationen tun, können Sie persönlich von den zwei AktivistInnen erfahren.

… und die Stärkung des Friedens

Gleiches gilt für die Stärkung des Friedens und die Transformationen von Konflikten: Die Beteiligung der Frauen an der Basis ist Voraussetzung für den Erfolg. Dafür ist die Ausgangslage nicht gut, solange es an Rechten und Möglichkeiten der Beteiligung von Frauen an Entscheidungsprozessen fehlt. Auch hier weiss man also, was zu tun ist: Frauen auf allen Ebenen zu stärken, damit alle gleichberechtigt an der Zukunft mitwirken. Tun wirs!

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Generationen von Frauen

Generationen von Frauen

Frauen verschiedener Altersgruppe haben verschiedene Stellungen in ihren Gesellschaften. Was bedeutet das für Mädchen und junge Frauen?

Geschlechterverhältnisse weitergegeben: junge Menschen werden in ihre Gesellschaften sozialisiert und lernen so auch Geschlechterrollen und Ideale. Doch in welcher Weise werden Geschlechterverhältnisse weitergegeben?

Dieser Beitrag wir noch etwas länger in unserer Werkstatt sein. Wir arbeiten dafür Fachliteratur auf, die sich nicht nur mit Geschlechterfragen, sondern zum Beispiel auch mit dem (historischen) Kontext, mit Jugendkultur und mit kulturellen Institution des Lernens beschäftigt. Wenn Sie etwas dazu beitragen möchten, freuen wir uns über ihre Kontaktaufnahme via marcel.dreier@fepafrika.ch

This article will be longer in the making. As part of fepa’s research effort, we are approaching the subject from an engaged academia angle, and will present material form gender studies, from research on youth culture  and on institutions of learning and knowledge transfer in southern Africa. If you want to contribute please contact marcel.dreier@fepafrika.ch

Generationen von Frauen

fepa und die Frauen

fepa und die Frauen

fepa hat sich schon immer für Frauen stark gemacht

fepa wurde von Frauen gegründet und wird bis heute wesentlich von Frauen getragen. Darum unterstützt fepa schon lange Projekte, deren Trägerinnen Frauen sind und die sich ganz spezifisch für die Förderung von Frauen einsetzen.

Z.B. Kunzwana women’s organisation

Darum setzten wir uns auch mit aller Kraft für den Weltgebetstag der Frauen im Jahr 2020 ein. Denn hier sind Frauen aus Simbabwe die Autorinnen der Liturgie und Frauen in der ganzen Welt leiten und beleben den Tag.

Mehr Material zu unserem Engagement für Frauenrechte und Frauenförderung sowie für eine geschlechtergerechte Welt finden Sie hier ab Ende Mai 2020.

In der Zwischenzeit empfehlen wir  Seiten 1-2 und 8 unseres Mitteilungsblattes vom Mai 2020.

Fepa und Frauen

Frauen in Simbabwe

Frauen in Simbabwe

Frauen in Simbabwe sind wichtig für eine nachhaltige Entwicklung. Aber die Mitsprache von Frauen ist begrenzt und Frauen sind in vielerlei Hinsicht benachteiligt. Mit einem Blick besonders auf junge Frauen stellen wir hier die Situation dar und zeigen, was gemacht werden kann, um eine gerechtere Entwicklung zu befördern.

Frauen 2020

Situation und Aktivismus von Frauen in Simbabwe

Frauen in Simbabwe sind wichtig für eine nachhaltige Entwicklung. Aber die Mitsprache von Frauen ist begrenzt und Frauen sind in vielerlei Hinsicht benachteiligt. Mit einem Blick besonders auf junge Frauen stellen wir hier die Situation dar und zeigen, was gemacht werden kann, um eine gerechtere Entwicklung zu befördern.

Im Umfeld des internationalen Frauentages und des Weltgebetstags 2020 organisiert fepa eine Gesprächsreihe mit zwei Frauen aus Simbabwe. Sie finden unsere Veranstaltungen auch auf Facebook.

Climate Heroes

Climate Heroes: SchülerInnen werden zu Klimaheld:innen

Climate Heroes Challenge

Nach einem Besuch und einer Vorlesung der Klimatologin Patrizia Imhof hat sich eine Bewegung von Schüler:innen an der Chakohwa Middle School gebildet, die «Climate Heroes». Aus eigener Initiative gründeten die Schüler:innen bereits eine Baumschule und möchten nun ihre Schule zu einer Klimaschule machen, wobei wir sie unterstützen. Ebenso erhielten die Climate Heroes bereits eine Ausbildung in klimabewusstem Handeln, die sie nun ihrer ganzen Schule weiter geben möchten.

Die erste Klimaschule Simbabwes

Simbabwe erlebte im Frühjahr den stärksten Zyklon seiner Geschichte. Die darauf folgende Trockenzeit brachte eine grosse Dürre – beides nachweislich Folgen des Klimawandels. Obwohl die wirtschaftliche und politische Situation in Simbabwe äusserst prekär ist, setzen sich die Jugendlichen mit grosser Motivation für eine Verbesserung ihrer Lebensumstände und den Schutz des Klimas ein. Dabei möchten wir sie unterstützen: Die Chakohwa Middle School wird zur Klimaschule und pflanzt 1000 Bäume.

Baumschule und ihre Wirkung

In der Baumschule lernen die Schüler:innen die Aufzucht von Bäumen, was in der sehr trockenen Region im Osten Simbabwes enorm wichtig ist. Bäume binden Luftfeuchtigkeit, verhindern Erosion und das Abfliessen des Wassers und füllen so das Grundwasser an. Wasser, das sonst nach heftigen Regenfällen abfliesst, kann im Boden gespeichert werden und ist so verfügbar für die Vegetation aber auch zur Nutzung von Menschen in Form durch Quellen, Brunnen und Bohrlöcher.

Die Jugendlichen ziehen Obstbäume, wie Citrusfrüchte oder Papayas die so zu einer abwechslungsreicheren Ernährung beitragen. Andererseits werden auch bedrohte Baumsorten wie der afrikanische Mahagoni (Khaya anthotheca) gepflanzt, der aufgrund seines wertvollen Holzes sehr gesucht ist und deshalb auf der roten Liste steht.

Zukunftspläne

In der Klimaschule wird einerseits zum Thema, wie die künftigen Climate Heroes sich dem veränderten Klima anpassen können: Durch ökologische Landwirtschaft, eine schonende Wassernutzung, mit Wiederaufforstung sowie Massnahmen gegen Erosion. Andererseits wird auch Wissen darüber verbreitet, wie der Klimawandel überhaupt entsteht und was sie als Jugendliche – im vor Ort –  dagegen tun können: Weniger Brandrodung schützt das Klima und vermeidet gleichzeitig den Verlust von Biomasse, eine lokale, nachhaltige Produktion von Lebensmitteln spart CO2 ein und stärkt die Landwirtschaft vor Ort.

Die Schüler:innen wollen einen Wandel herbeiführen, und können dies auch. Es geht darum für sich eine langfristige Zukunft aufzbauen, was am besten zu erreichen ist, mit Mitteln die auch ökologisch nachhaltig sind. Die Schüler:innen möchten Climate Lectures einführen, und so weiter für das Thema sensibilisieren. Gleichzeitig suchen sie nach neue Verdienstmöglichkeiten, die eine nachhaltige Landwirtschaft mit sich bringt. So können sie ihre Lebensumstände der Jugendlichen verbessern und gleichzeitig das Klima schützen– denn die Klimajugend in Simbabwe hat die gleichen Ziele wie die Klimajugend in Europa – allerdings nicht die gleichen Mittel.

Was es braucht

Mit CHF 5000 können die Climate Heroes 1000 Bäume pflanzen und ihre Schule zu einer Klimaschule machen. Jede Schülerin und jeder Schüler kann einen anziehen und erhält eine Ausbildung in Anpassung an und Reduzierung des Klimawandels. Dazu kommen neben praktischen Workshops auch theoretische und Fähigkeiten und die Ausstattung mit Informationsmaterial, sodass die Jugendlichen sich selbstständig zum Thema vertiefen können und zu lokalen Klimaexpert.innen werden. Damit legen die Klimaschule den Grundstein für eine nachhaltige Entwicklung.

Das Projekt findet mit gemeinsamen mit unserer Partnerorganisation PORET statt, die die Schüler.innen vor Ort unterstützt. PORET ist ein lokales Zentrum für ökologische Landwirtschaft in Chaseyama, im östlichen Tiefland Simbabwes. Es betreibt einen Waldgarten, gibt Workshops und Trainings für die lokalen Bauernfamilien und betreibt einen Permakultur-Club, dem mehr als 250 BäuerInnen angehören. Die Organisation geniesst sehr hohes Ansehen vor Ort und ist bei der Bevölkerung gut verankert. Die Climate Heroes stehen in engem Kontakt zu ihnen.

Genau wie die Klimajugend in der Schweiz sind auch die Climate Heroes in Simbabwe junge, engagierte Jugendliche, die eine nachhaltigere Zukunft aufbauen möchten, in der sie ein gutes Leben haben, ohne die Natur dafür zerstören zu müssen.

fepa Partnerorganisation PORET
Ort Chakohwa, Zimbabwe
Zielgruppe SchülerInnen der Klimaschule
fepa Budget bis 7/2020 CHF 9000 ? 5000 + Horgen, evt. anderes